Innsbruck: 70 erwachsene Taufwerber zugelassen

70 erwachsene Taufkandidatinnen und -kandidaten haben am Sonntag im Innsbrucker Dom die „bischöfliche Erlaubnis“ zum Taufsakrament erhalten, das sie in den nächsten Wochen in den jeweiligen Tiroler Pfarren empfangen werden.

Erwachsene Taufwerber haben nach den Worten des Innsbrucker Diözesanadministrators Jakob Bürgler „eine große Bedeutung“ für alle Christen. „Wenn wir müde geworden sind, oder wenn wir diese Sehnsucht gar nie erfahren haben, weil alles ganz selbstverständlich ist, sind erwachsene Taufbewerber für uns eine leibhaftige Erinnerung. Sie sind für uns Zeugen einer inneren Sehnsucht“, sagte Bürgler bei der Zulassungsfeier im Innsbrucker Dom.

Taufe schenkt „neue Heimat“

Bürgler dankte den Taufwerberinnen und Taufwerbern für ihr Zeugnis - „für die Erinnerung, dass am Anfang und im Kern unseres Glaubens die Beziehung und Freundschaft zu Jesus steht“. Kern eines christlichen Lebens bilde nämlich die Beziehung zu Jesus Christus, nicht etwa die Moral, ein ethisches Konzept oder die Befolgung einer Lehre.

Die Taufe schenke eine „neue Heimat“, so der Diözesanadministrator weiter. „Denen, die aus fernen Ländern zu uns gekommen sind, wird eine neue innere Heimat geschenkt. Wir dürfen bei Jesus Christus im Inneren daheim sein.“

Diözesanadministrator Jakob Bürgler

APA/Diözese Innsbruck/Weingartner

Der Innsbrucker Diözesanadministrator Jakob Bürgler

Die schon länger getauften Christen nahm Bürgler in die Pflicht, vor allem durch ihr Lebensbeispiel ein Vorbild im christlichen Glauben zu geben. "Als Kirche müssen wir uns immer wieder fragen: Wie steht es mit diesem „ansteckenden" Zeugnis in unserem persönlichen Leben, im Leben der Gemeinschaft?“, so der Interimsleiter der Diözese Innsbruck. Aus der ersten Zeit des Christentums stamme sinngemäß das Wort: „Wenn du willst, dass jemand ein Christ wird, dann lass ihn bei dir wohnen.“ Worum es auch heute gehe, sei vor allem das „Einladen, Mitkommen, Motivieren, Schauen, An-schauen, Sich-berühren-lassen und Wahrnehmen“.

Deutliche Steigerung bei Erwachsenentaufen

Ebenso wie etliche andere österreichische Diözesen verzeichnet auch Innsbruck in diesem Jahr eine deutliche Steigerung der Erwachsenentaufen: Hier sind es nun voraussichtlich 70 nach 25 und 37 in den Jahren 2015 bzw. 2016. Hintergrund ist vor allem die Ankunft vieler Flüchtlinge im Jahr 2016, wenngleich sich neben Asylwerbern auch EU-Bürger unter den Taufkandidaten befinden.

Der Taufzulassung geht eine mindestens einjährige Vorbereitungszeit voraus, wo nötig mit Dolmetschern. Insgesamt stellen die erwachsenen Katechumenen jedoch eine kleine Gruppe im Vergleich zu den rund 4.000 Säuglingstaufen pro Jahr in Tiroler Pfarren dar, wies die Diözese Innsbruck hin.

religion.ORF.at/KAP

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