Franziskaner seit 800 Jahren im Heiligen Land

Der Franziskanerorden begeht seine 800-jährige Präsenz im Heiligen Land mit einer Reihe Veranstaltungen: einer Jubiläumsfeier in Akko, einer Fachkonferenz in Jerusalem sowie Ausstellungen an verschiedenen Orten.

Wie der Kustos des Heiligen Landes in Jerusalem, der italienische Franziskaner Francesco Patton (53), im Interview der deutschen Katholischen Nachrichten-Agentur KNA sagte, erhofft sich der Orden dadurch mehr Bekanntheit, Spenden und neue Anstöße für seine Arbeit vor Ort.

Dazu zählten die Betreuung von Pilgern in Jerusalem, Bethlehem und Galiläa, der Betrieb von 15 Schulen für mehr als 10.000 Schüler, aber auch Pfarrseelsorge für die katholischen Christen im Heiligen Land. Des weiteren betreibt der Orden in Jerusalem ein Zentrum für Bibelwissenschaften und biblische Archäologie sowie ein Heilig-Land-Museum, das derzeit erweitert wird.

Jerusalem, Franziskaner zu Ostern bei der Prozession in die Grabeskirche Jesu

Reuters/Stringer

Franziskaner vor der Grabeskirche in Jerusalem

Zwei Prozent Christen

Außer in Israel und den Palästinensischen Autonomiegebieten ist der Orden auch in Nachbarländern tätig, so nach Pattons Aussage in Syrien mit derzeit 15 Brüdern. Befragt nach der Zukunft der Christen im Heiligen Land, zitiert der Kustos Jesus mit den Worten: „Fürchte dich nicht, du kleine Herde“. Zwar seien nur zwei Prozent der Bevölkerung im Heiligen Land Christen. Als „geschätzte und attraktive Minderheit“, die „Dialog führt und Nächstenliebe lebt“, hätten Christen durchaus eine Zukunft.

Vor 800 Jahren, 1217 während des fünften Kreuzzugs, kamen erstmals Franziskaner ins Heilige Land; zwei Jahre später war der heilige Franz von Assisi selbst dort. Nach der endgültigen Niederlage der Kreuzfahrer 1291 musste der Orden das Land für einige Zeit verlassen. Seit Papst Klemens VI. (1342-1352) die Franziskaner 1342 offiziell als Hüter der Heiligen Stätten beauftragte, ist der Orden ununterbrochen im Land.

religion.ORF.at/KAP/KNA

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