Menschenkette von Moschee zu Kirche

Mit einer Menschenkette ist am Freitag die große Moschee in Floridsdorf mit einer katholischen Kirche verbunden worden. Die Islamische Glaubensgemeinschaft (IGGiÖ) wollte damit ein Zeichen für das Miteinander der Religionen setzen.

Die Menschenkette der IGGiÖ soll ein weiteres Zeichen für ein friedliches Miteinander der Glaubensgemeinschaften in Österreich sein. Beteiligt waren auch Vertreter der Juden und der Buddhisten in Österreich.

Menschenkette in Floridsdorf

IZW/Lukas Nebel

Vertreter der Religionen bilden den Anfang der Menschenkette

Deklaration gegen Extremismus

Bereits vor Monaten hatten Imame, ebenfalls vor der großen Moschee in Wien-Floridsdorf, eine Deklaration gegen Extremismus unterzeichnet. Trotz aller menschenunwürdiger Vorkommnisse wolle man ein Zeichen setzen, dass friedliches Zusammenleben möglich sei, betonte IGGiÖ-Präs. Ibrahim Olgun vor Beginn der Aktion. Man sei stärker als Hass, Verfolgung und Verachtung.

In Vertretung von Kardinal Christoph Schönborn nahm Bischofsvikar Darius Schutzki an der interreligiösen Veranstaltung teil. Von Wiens Erzbischof richtete er „beste Segenswünsche“ aus. Friede sei nicht selbstverständlich, sondern müsse oft erkämpft und erbetet werden, sagte er. „Wir wollen Beziehung stärken, pflegen in gegenseitigem Respekt, auf Augenhöhe“, lobte er die Initiative der Islamischen Glaubensgemeinschaft.

Vertreter mehrerer Religionen beteiligt

Auch der Präsident der Buddhistischen Religionsgemeinschaft, Gerhard Weissgrab, nahm an der Menschenkette teil. Auch er betonte: „Es ist Arbeit, Frieden zu schaffen, Frieden zu erhalten.“ Niemand, auch keine Religion habe einen Anspruch auf den richtigen Weg. Für die jüdische Gemeinde meldete sich der Journalist Samuel Laster zu Wort. „Wir setzen hier ein Zeichen, gerade in diesem Wahlkampf, dass wir nicht gegen, sondern miteinander sind.“ Die unterschiedlichen Religionen ließen sich nicht gegeneinander ausspielen.

Vor Beginn der Menschenkette zur knapp 600 Meter entfernten Pfarre Bruckhaufen ließen die Vertreter der verschiedenen Religionen weiße Friedenstauben fliegen, verbunden waren die Teilnehmer durch rote und weiße Bänder, ein Bekenntnis zur Heimat Österreich.

religion.ORF.at/APA

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