Wiener Jüdischer Chor eröffnet Yiddish Culture Festival

Mit einem „schwungvollen“ Konzert eröffnet der Wiener Jüdische Chor am Mittwoch im MuTh, dem Konzertsaal der Wiener Sängerknaben, das diesjährige Yiddish Culture Festival Vienna, das bis 14. Dezember in verschiedenen Wiener Spielstätten stattfindet.

Der Titel der Eröffnungsgala, „Oj, Chanukka“, läutet gleichzeitig das thematische Leitmotiv des heurigen Festivals ein: Chanukka, das jüdische Lichterfest, das dieses Jahr wieder in den Advent fällt. Chanukka-Lieder aus aller Welt stehen im Mittelpunkt des „abwechslungsreichen Programms des Wiener Jüdischen Chors, der vom Klezmer-Swing-Quartett begleitet wird“, so eine Aussendung.

Vom 15. Jahrhundert bis heute

Dabei reicht der Bogen von einer traditionellen Melodie aus dem 15. Jahrhundert bis zu einer Neukomposition von Chorleiter Roman Grinberg. Solist Oberkantor Shmuel Barzilai zeigt sein Können mit liturgischen Gesängen in Arrangements mit Chorbegleitung. Barzilai verbindet eine langjährige musikalische Freundschaft mit dem Wiener Jüdischen Chor. Gemeinsame Auftritte führten sie schon bis in die USA.

Musik und Poesie im Wechsel

Der bekannte Wiener Schriftsteller Doron Rabinovici werde das musikalische Programm mit seinen „teils heiteren, teils besinnlichen Texten“ ergänzen, so der Wiener Jüdische Chor. „Der Wechsel von Musik und szenischen Lesungen zieht sich programmatisch durch das gesamte Festival“, wird Roman Grinberg, Leiter des Yiddish Culture Festival Vienna, zitiert: „Wenn es um jüdische Kultur geht, dann geht es auch um zeitgenössische jüdische Literatur."´

Weitere Künstler, die während des Festivals auftreten, sind das Musiktheater-Ensemble Varnitshkes aus Lemberg mit Erwin Steinhauer, Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg mit einem musikalisch-literarischen Programm, der Geigenvirtuose Aliosha Biz und der Akkordeonist Alexander Shevchenko mit dem Regisseur und Schauspieler Giora Seeliger, der Werke großer jiddischer Autoren liest. Zum Abschluss des Festivals spielt Festivalleiter Grinberg das Programm "Swingin’ Chanukka“ im Wiener Metropol. Mit dabei ist das Vokal-Quartett „Fräulein Kokett“.

Lebendiges jüdisches Wien

Das Yiddish Culture Festival Vienna, vormals Jiddischer Kulturherbst, findet heuer zum 23. Mal statt. Mit dem neuen Namen kam auch eine neue Leitung: Nachdem er das Festival mehr als zwei Dekaden geleitet hatte, übergab der bisherige Festivalleiter Kurt Rosenkranz nach seinem 90. Geburtstag die Verantwortung an den Wiener Musiker Grinberg, eine auch in der internationalen Klezmerszene bekannte Größe.

„Dieses Festival ist repräsentativ für das lebendige jüdische Wien“, so der im November wiedergewählte Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien Oskar Deutsch laut Aussendung, „es ist ein fest verankerter Bestandteil, eine Tradition im kulturellen Programm, aber zugleich ist es auch ein dynamisches, sich immer weiter entwickelndes Phänomen, das uns stets aufs Neue überrascht und fasziniert.“

religion.ORF.at

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