Vatikan verteidigt Papst im Rohingya-Konflikt

Der Vatikan hat die weiche Linie von Papst Franziskus bei seinem Myanmar-Besuch bezüglich der Krise der verfolgten Rohingya verteidigt. Er hatte den Namen der muslimischen Minderheit nicht ausgesprochen.

Die Warnung der katholischen Kirche vor Ort, nicht explizit auf den Konflikt einzugehen und die Rohingya auch nicht beim Namen zu nennen, sei ernst genommen worden, sagte Papst-Sprecher Greg Burke am Mittwoch in Rangun.

Die Reise sei nicht als „Flüchtlingsreise“ angelegt gewesen, wie zum Beispiel der Besuch des Papstes im Flüchtlingslager auf der griechischen Insel Lesbos. Vielmehr handle es sich um eine diplomatische Reise, um dem Land „Einheit“ zu bringen. „Der Papst wird seine moralische Autorität über diese Frage nicht verlieren.“

Kritik: Gewalt nicht klar benannt

Hunderttausende Angehörige der muslimischen Minderheit Rohingya sind vor Gewalt des Militärs in Myanmar nach Bangladesch geflohen. Die Vereinten Nationen sprechen von „ethnischer Säuberung“. Im Vorfeld der Reise war mit Spannung darauf gewartet worden, ob Franziskus die Krise direkt ansprechen werde. Menschenrechtsorganisationen hatten nun den Papst kritisiert, dass er das Wort „Rohingya“ nicht erwähnt und die Gewalt nicht klar benannt hat. In Myanmar wird das Wort nicht benutzt, weil dort Rohingya als „Eindringlinge“ aus Bangladesch und als keine eigene Ethnie angesehen werden.

Der Vatikan-Sprecher ließ durchblicken, dass der Papst den Konflikt in privaten Treffen und hinter verschlossenen Türen durchaus direkt angesprochen habe.

religion.ORF.at/APA/dpa

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