Papst telefonierte mit Erdogan über Jerusalem-Frage

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat am Freitag mit Papst Franziskus telefoniert und ihm seine Besorgnis über die Israelpolitik von US-Präsident Donald Trump dargelegt.

Laut der regierungsnahen türkischen Zeitung „Sabah“ (Onlineausgabe) ging es in dem Gespräch um den Erhalt des Sonderstatus Jerusalems. Dieser sei ein Schlüssel zur Stabilität in der Region, so dass keine falschen Schritte unternommen werden dürften, gab „Sabah“ Quellen aus dem Präsidialamt wieder. Eine Vatikansprecherin bestätigte, das Telefonat habe auf Initiative Erdogans stattgefunden. Zu den Inhalten machte sie keine Angaben.

Papst Franziskus beim türkischen Präsidenten Erdogan

REUTERS/Tony Gentile

Nach dem Treffen vom November 2014 ist wieder ein Treffen zwischen dem Papst und dem türkischen Präsidenten geplant

Neues Treffen zwischen Papst und Erdogan

„Sabah“ zufolge sprachen Erdogan und Franziskus auch über die UN-Resolution, die Trumps Entscheidung zur Anerkennung Jerusalems als israelische Hauptstadt verurteilt. Der türkische Präsident und der Papst hätten zudem ein Treffen vereinbart, um die Jerusalem-Frage sowie die Beziehungen zwischen der Türkei und dem Heiligen Stuhl und internationale Entwicklungen zu erörtern.

Papst Franziskus hatte sich nach Trumps Ankündigung, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen und die US-Botschaft von Tel Aviv dorthin zu verlegen, „tief besorgt“ geäußert. Er hoffe, dass sich „Weisheit und Klugheit durchsetzen“, damit keine neuen Spannungen zu der schon von Konflikten gezeichneten Weltlage hinzukämen, sagte er am 6. Dezember im Vatikan.

religion.ORF.at/KAP

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