Papst beendet Chile-Besuch und reist nach Peru
Am letzten Tag der Chile-Visite fliegt Franziskus zunächst von der Hauptstadt Santiago in die nordchilenische Hafenstadt Iquique am Rande der Atacama-Wüste. Dort feiert er am Vormittag (15.30 Uhr mitteleuropäischer Zeit) auf dem Campus Lobito direkt am Pazifik eine weitere große Messe. In Iquique leben viele Einwanderer aus Kolumbien, Bolivien, Venezuela und Haiti, die auf der Suche nach Arbeit nach Chile gekommen sind.
Treffen mit Pinochet-Opfern wahrscheinlich
Zudem wird sich Franziskus voraussichtlich mit Opfern der Diktatur von Augusto Pinochet treffen. Während der Gewaltherrschaft von 1973 bis 1990 erlitten Zehntausende Folter, mehr als 3.000 wurden ermordet oder verschwanden.
APA/AFP/Cris Bouroncle
Nach einer Abschiedszeremonie am Flughafen von Iquique fliegt der Papst am Donnerstagabend weiter in die peruanische Hauptstadt Lima. Dort wird er (gegen 22.20 Uhr mitteleuropäischer Zeit) auf dem Flughafen von Präsident Pedro Pablo Kuczynski, dem Bischofskonferenz-Vorsitzenden Erzbischof Salvador Pineiro Garcia-Calderon und Limas Erzbischof Kardinal Juan Luis Cipriani Thorne empfangen.
Er hoffe, dass der Papst-Besuch „uns auf den Weg des Friedens und des Dialogs zurückbringt“, meinte Kuczynski vor der Ankunft Franziskus’. Der Präsident spürt den Widerstand vieler Peruaner, nachdem er gerade ein Amtsenthebungsverfahren mit Hilfe der Parteigänger seines verhassten Vorgängers Alberto Fujimori knapp überlebt hat.
Flug in den Regenwald
Am Freitag - dem ersten vollständigen Programmtag in Peru - fliegt der Papst nach einem Höflichkeitsbesuch im Präsidentenpalast nach Puerto Maldonado im Regenwald, um die Völker Amazoniens zu besuchen. Für 2019 hat Franziskus eine internationale Bischofssynode über Probleme des Amazonasgebiets, die grüne Lunge des Planeten, einberufen - womöglich setzt er in Puerto Maldonado bereits den inoffiziellen Auftakt.
Das Thema Ökologie begleitet den Papst auch am Samstag nach Nordperu, wo er nahe der Großstadt Trujillo am Pazifik eine Messe feiert und den Küstenort Buenos Aires besucht; vergangenes Frühjahr wurde er von Überschwemmungen heimgesucht, die auf das Klimaphänomen El Nino zurückgeführt werden. In Trujillo ist ferner eine Begegnung mit Geistlichen und eine Feier zu Ehren der Muttergottes geplant.
Von der Hauptstadt Lima verabschiedet sich Franziskus am Sonntag mit einer weiteren großen Eucharistiefeier, die auf dem Gelände eines Luftwaffenstützpunkts stattfindet.
religion.ORF.at/KAP
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