Papst traut Paar während seines Fluges in Chile
Paula Podest (39) und Carlos Ciuffardi (41) aus Chile gaben sich am Donnerstag vor dem Kirchenoberhaupt noch einmal ihr Jawort, nachdem sie seit acht Jahren zivil verheiratet sind. Die beiden haben bereits zwei Kinder, Raffaela (6) und Isabella (3).
„Wollt ihr heiraten?“
Es war ein Vorschlag des Papstes, als sich die Besatzung während des Flugs von Santiago nach Iquique bei ihm vorstellte. Auf die Frage, ob die beiden verheiratet seien, erzählte Ciuffardi, dass ihre 2010 geplante kirchliche Hochzeit ausfallen musste, weil ihre Kirche durch ein Erdbeben zerstört worden war.
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Darauf fragte Franziskus laut Ciuffardi: „Wollt ihr heiraten? Dann machen wir das jetzt.“ Die nötigen Nachweise für die zivile Heirat waren vorhanden, ein mitreisender Kardinal stellte das Dokument über die kirchliche Eheschließung aus. Als Trauzeuge fungierte unter anderem der päpstliche Reisemarschall Mauricio Rueda Beltz.
Wohl eine Premiere
Laut Vatikan-Sprecher Greg Burke ist es das erste Mal, dass eine Trauung unter derartigen Umständen stattfand. Der päpstliche Tross war von der Aktion selber überrascht. „Ich denke, dass die Eheschließung gültig ist“, meinte Burke.
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„Wir danken dem Papst dafür, dass er zum ersten Mal eine Ehe an Bord eines Flugzeugs geschlossen hat“, teilte die Fluggesellschaft Latam mit. Noch an Bord der Maschine wurde handschriftlich eine Heiratsurkunde angefertigt. Zu den Eheringen sagte Franziskus, sie sollten nicht zu eng sein, weil sie sonst schmerzten, aber auch nicht zu locker, weil sie sonst abfallen könnten.
Weiterreise nach Peru
Papst Franziskus beendet am Donnerstag seinen Chile-Besuch und reist im Rahmen einer noch bis Sonntag andauernden Südamerika-Reise nach Peru weiter. Am letzten Tag der Chile-Visite fliegt Franziskus zunächst von der Hauptstadt Santiago in die nordchilenische Hafenstadt Iquique am Rande der Atacama-Wüste.
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Dort feiert er am Vormittag (15.30 Uhr MEZ) auf dem Campus Lobito direkt am Pazifik eine weitere große Messe. In Iquique leben viele Einwanderer aus Kolumbien, Bolivien, Venezuela und Haiti, die auf der Suche nach Arbeit nach Chile gekommen sind.
religion.ORF.at/KAP/dpa
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