Vatikan-Richter wegen Kinderpornografie verurteilt

Wegen der Belästigung eines 18-Jährigen und des Besitzes kinderpornografischer Bilder ist ein Richter eines hohen vatikanischen Gerichts zu 14 Monaten Haft verurteilt worden.

Wie italienische Medien am Montag berichteten, wurde die Strafe eines italienischen Gerichts zur Bewährung ausgesetzt. Der Angeklagte ist Priester aus Süditalien und Richter am Appellationsgericht der Römischen Rota.

Den Berichten zufolge hatte der Mann Anfang März 2017 in Rom einen 18-jährigen Rumänen verfolgt und belästigt, der sich daraufhin an eine Polizeistreife wandte. Bei den weiteren Ermittlungen fanden Beamte auf dem Computer des Geistlichen 80 pornografische Bilder von Minderjährigen.

Zwei Fälle werden verfolgt

Die römische Rota (Rota Romana) ist eines der drei höchsten kirchlichen Gerichte und als letzte Instanz vor allem für die meisten Fälle von Eheannullierungen zuständig. Der vatikanische Staatsanwalt Gian Piero Milano hatte vor zwei Wochen in seiner Ansprache zur Eröffnung des vatikanischen Gerichtsjahres unter anderem zwei Fälle erwähnt, in denen wegen Vergehen gegen Minderjährige ermittelt werde.

Ob dazu auch der aktuelle Fall gehört, ist offen, da Milano keine Namen nannte. Laut Medienberichten ermittelt der Vatikan zudem in einem Missbrauchsverdachtsfall gegen einen Priester aus Neapel. Vatikan-Sprecher Greg Burke bestätigte auf Anfrage, dass der Fall der Glaubenskongregation vorliegt.

Darüber hinaus befasst sich die vatikanische Justiz mit dem Fall eines Priesters, der Mitarbeiter an der Botschaft des Heiligen Stuhls in Washington war. Ihm wird ebenfalls der Besitz kinderpornografischen Materials vorgeworfen.

religion.ORF.at/KAP

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