IKG-Deutsch: FPÖ soll Antisemitismus abstellen

Keinen Sinn sieht der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien (IKG), Oskar Deutsch, darin, die FPÖ-Geschichte noch einmal aufzuarbeiten, konstatierte er am Dienstag zum Thema FPÖ-Historikerkommission.

Das eigne sich auch „nicht als Feigenblatt für antisemitische Vorfälle in der Gegenwart“, so Deutsch. Ein historischer Rückblick sei ohne Wert, solange die FPÖ nicht glaubhaft gegen Antisemitismus in den eigenen Reihen vorgeht.

„Zu Vergangenheit bekennen“

„Eine Partei, die in der Gegenwart noch immer Antisemitismus in erschreckendem Ausmaß zulässt, kann keine Zukunft haben“, stellte Deutsch in einer Aussendung fest. Die Aufarbeitung der Parteigeschichte sei bereits in zahlreichen Publikationen, zum Beispiel von Hans-Henning Scharsach („Stille Machtergreifung. Hofer, Strache und die Burschenschaften“), nachzulesen. Angezeigt wäre es, „dass sich diese Partei endlich zu ihrer Vergangenheit bekennt und daraus die Lehren zieht“.

IKG-Präsident Oskar Deutsch beim Jahrestag Novemberpogrome: Gedenkmarsches "Light of Hope" am Donnerstag, 9. November 2017, in Wien

APA/Hans Punz

IKG-Präsident Oskar Deutsch

Geboten wäre es, die Strukturen des gesamten Parteigefüges zu durchleuchten, einschließlich der Vereine, Organisationen und parteinaher Medien wie „Zur Zeit“ und „Aula“, so Deutsch. Die Entfernung von Funktionären aus der FPÖ, die Burschenschaften angehören, wo antisemitisches Gedankengut verbreitet wird und die sich einer Aufarbeitung verweigern, wäre nur eine logische Konsequenz, befand Deutsch.

religion.ORF.at/APA

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