Kirchen kritisieren NS-Äußerungen von AfD-Chef

Vertreter der katholischen und evangelischen Kirchen in Deutschland haben Kritik an Äußerungen des AfD-Fraktionsvorsitzenden Alexander Gauland zur NS-Zeit geübt.

Der katholische Rottenburg-Stuttgarter Bischof Gebhard Fürst wies am Montag die Äußerungen Gaulands vom Wochenende zurück. Auch der evangelische Ratsvorsitzende Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm nannte sie „unerträglich“. Die Zitate des Politikers seien menschenverachtend, schrieb Fürst im Kurznachrichtendienst Twitter. „Millionen Tote, Holocaust, Vertreibung und Leid während des Nazi-Regimes sind kein ‚Vogelschiss‘ der Geschichte. Kampf gegen diesen Ungeist ist angesagt“, so der Bischof.

„Unerträgliche Verharmlosung“

Bedford-Strohm sprach von einer unerträglichen Verharmlosung des dunkelsten Kapitels der deutschen Geschichte. „Die Forderungen der AfD nach einer erinnerungspolitischen Wende sind Teil einer Strategie, um ein Gedankengut wieder salonfähig zu machen, das unendlich viel Leid angerichtet hat.“ Der evangelische Bischof fügte hinzu: „Heimatliebe zeigt sich gerade auch darin, dass wir ohne Furcht auf die dunklen Seiten unserer Geschichte schauen können.“

Gauland hatte am Samstag beim Bundeskongress der AfD-Nachwuchsorganisation Junge Alternative gesagt, Hitler und die Nazis seien „nur ein Vogelschiss in über 1.000 Jahren erfolgreicher deutscher Geschichte“ gewesen.

religion.ORF.at/KAP/KNA

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