Vatikan: Diplomat wegen Kinderpornografie vor Gericht

Im Vatikan hat am Freitag der Prozess gegen einen früheren päpstlichen Botschaftsmitarbeiter wegen Kinderpornografie begonnen. Bei einer Verurteilung drohen ihm bis zu fünf Jahre Haft.

Dem 50-jährigen italienischen Priester werden Besitz und Weitergabe kinderpornografischen Materials in erheblichem Umfang vorgeworfen. Wie das vatikanische Presseamt am Freitagabend mitteilte, fanden am ersten Prozesstag ein Verhör des Angeklagten und die Befragung von zwei Zeugen der Verteidigung statt.

Psychologisches Gutachten beantragt

Weiter sei ein psychologisches Gutachen beantragt worden. Das Verfahren wird am Samstag fortgesetzt. Dem früheren Mitarbeiter der päpstlichen Nuntiatur in den USA wird vorgeworfen, während eines Urlaubs in Kanada über einen kirchlichen Rechner kinderpornografisches Material heruntergeladen und weiterverbreitet zu haben.

Nach Hinweisen aus dem US-Außenministerium Ende August 2017 berief der Vatikan den Mitarbeiter ab; anschließend hielt er sich im Vatikanstaat auf. Im April kam er in Untersuchungshaft.

Gegen den Verdächtigten liegt auch ein Haftbefehl in Kanada vor. Das Verfahren wird im Vatikanstaat geführt, weil er die ihm vorgeworfenen Taten als Amtsträger des Heiligen Stuhls begangen haben soll.

religion.ORF.at/KAP

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