Missbrauch: Erzbischof von Santiago vorgeladen
Er muss sich am 21. August zu dem Vorwurf äußern, der Klerus habe sexuellen Missbrauch ranghoher Geistlicher vertuscht. Der italienisch-chilenische Erzbischof erklärte, zur Aufdeckung der Wahrheit beitragen zu wollen Er versicherte zugleich, niemals habe er der Justiz etwas verheimlicht oder deren Arbeit behindert.
Reuters/Ivan Alvarado
Enger Vertrauter in Haft
Vergangene Woche war der Priester Oscar Munoz, ein enger Vertrauter des Erzbischofs, inhaftiert worden. Ihm wird zur Last gelegt, sich an sieben Kindern vergangen zu haben. Die Missbrauchsfälle sollen ab dem Jahr 2002 in der Hauptstadt Santiago de Chile und in der südlich davon gelegenen Stadt Rancagua passiert sein.
Umfangreiche Ermittlungen
Die chilenische Justiz ermittelt in dem Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche gegen 158 Geistliche und Laien. In den Ermittlungen geht es um den sexuellen Missbrauch von 266 Kindern und Erwachsenen, wie die Staatsanwaltschaft am Montag mitteilte.
Im Zusammenhang mit dem Skandal hatten im Mai Dutzende Bischöfe des Landes geschlossen ihren Rücktritt eingereicht. Bisher nahm Papst Franziskus den Rücktritt von fünf von ihnen an. Darunter ist Juan Barros, den das Oberhaupt der katholischen Kirche 2015 trotz der gegen ihn erhobenen Vorwürfe zum Bischof von Osorno ernannte. Im Jänner nahm Franziskus Barros außerdem bei einem Chile-Besuch öffentlich in Schutz. Später rückte er davon ab und entschuldigte sich.
religion.ORF.at/APA/AFP
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