Bischof von Mostar gegen Medjugorje-Anerkennung

Der Bischof von Mostar-Duvno, Ratko Peric ist weiterhin gegen eine offizielle Anerkennung der Pilgerstätte in Medjugorje. Der päpstliche Medjugorje-Beauftragte, Henryk Hoser, hatte das Pilgerwesen in dem Ort kürzlich als konzilskonform bezeichnet.

Vergangene Woche habe Peric ein längeres Gespräch mit dem Apostolischen Visitator für das Pilgerwesen in Medjugorje, Erzbischof Hoser, geführt. Dabei habe Peric gegenüber Hoser betont, dass er die Marienerscheinungen von Medjugorje durchgängig für unglaubwürdig halte, einschließlich jener von Juni des Jahre 1981, die 2015 von einer vatikanischen Kommission positiv beurteilten worden seien: Das berichtete die kroatische Tageszeitung „Vecernji List“ am Mittwoch unter Berufung auf die Diözese Mostar.

Untersuchungsergebnisse geheim

Erzbischof Hoser, der mit Dekret von 5. Juli von Papst Franziskus zum Apostolischen Visitator mit Spezialbefugnissen ernannt wurde, hatte am Wochenende erklärt, das Pilgerwesen im bosnisch-herzegowinischen Ort Medjugorje entspreche den Vorgaben des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-65). Mit dieser Feststellung bekannte er laut „Vatican News“ seine grundsätzlich positive Einstellung zum Phänomen Medjugorje.

Von 2010 bis 2015 hatte eine eigene vatikanische Kommission unter Leitung von Kardinal Camillo Ruini das Phänomen Medjugorje untersucht; die Ergebnisse sind weiterhin nicht veröffentlicht. Medien hatten berichtet, dass die Kommission zwischen den ersten Erscheinungen von Juni 1981 und den späteren unterschieden habe und den Juni-Erscheinungen Glaubwürdigkeit zugebilligt habe.

Pilgerseelsorge gewährleistet

Hosers Mandat enthält keine Beurteilung der Echtheit der Marienerscheinungen, sondern ausschließlich die Überprüfung des konzilsgemäßen Ablaufs der Pilgerseelsorge. Er betonte am Sonntag, die zentrale Frage, die man sich stellen müsse, sei, warum so viele Menschen den Weg nach Medjugorje suchten: "Die Antwort, die sich aufdrängt, ist die folgende: Sie kommen, um jemanden zu treffen, um Gott zu treffen, um Christus zu treffen, um seine Mutter zu treffen.

Und dann, um die Straße zu entdecken, die zu dem Glück führt, im Haus des Vaters und der Mutter zu leben", betonte der Visitator, der nach dem Wunsch des Papstes den Pilgern und ihren Seelsorgern Stabilität und Anleitung in Medjugorje geben solle.

religion.ORF.at/KAP

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