„Gemischte Gefühle“: Papst in Irland eingetroffen

Papst Franziskus ist am Samstag zu einem zweitägigen Besuch in Irland eingetroffen. Die Reise des Papstes in das katholische Land wird überschattet von den Missbrauchsskandalen in der dortigen Kirche.

Neben Treffen mit dem irischen Präsidenten Michael D. Higgins und Regierungschef Leo Varadkar in Dublin ist auch eine Begegnung mit Missbrauchsopfern vorgesehen.

Erst zu Beginn der Woche hatte Franziskus in einem Brief an alle Katholiken weltweit Missbrauch und Verschleierung in der Kirche eingestanden. Mit Spannung wird erwartet, mit welchen Gesten er diese Botschaft während seines Besuchs unterstreichen wird. Irland gehört zu jenen Staaten, in denen Priester und Ordensschwestern massiv Kinder und Frauen missbrauchten.

Weltfamilientreffen in Irland

Anlass für die Papstvisite ist das katholische Weltfamilientreffen in dem Land diese Woche. Zuletzt besuchte Papst Johannes Paul II. vor fast 40 Jahren Irland. Damals war die katholische Kirche dort noch weitgehend unumstritten. Seitdem hat sich das Land grundlegend verändert.

Der irische Gesundheitsminister Simon Harris sprach von „gemischten Gefühlen“ zum Papstbesuch. „Aufregung für viele, Gefühle von Schmerz für andere“, schrieb er auf Twitter. Harris steht wie auch der offen homosexuelle Regierungschef Varadkar für ein liberales Irland. Beide setzten sich bei einem Referendum im Mai vehement für eine Lockerung des Abtreibungsverbots in dem Land ein - und setzten sich durch.

Nach einem Besuch im Wallfahrtsort Knock im Westen Irlands steht am Sonntag in Dublin eine Messe auf dem Programm des Papsts. Dazu werden Hunderttausende Gläubige erwartet. Zeitgleich sind aber auch Mahnwachen für die Opfer von Missbrauch in kirchlichen Institutionen geplant.

religion.ORF.at/dpa

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