D: Große Mehrheit gegen Muslime-Einwanderungsstopp

Knapp drei Viertel der Deutschen sind einer repräsentativen Umfrage zufolge gegen die Forderung der Autors Thilo Sarrazin, prinzipiell keine Musliminnen und Muslime mehr ins Land zu lassen.

73 Prozent der Befragten lehnten die Aussage „Man muss die Einwanderung von Muslimen grundsätzlich unterbinden“ ab - eine zentrale Ableitung aus dem neuen Buch des langjährigen SPD-Politikers und umstrittenen Autors. Dagegen stimmen 24 Prozent der vom Meinungsforschungsinstitut Kantar Emnid Befragten dieser These Sarrazins zu. Der Rest zeigte sich unentschlossen oder machte keine Angaben.

AfD-Anhänger: Mehrheit dafür

Besonders groß fiel die Zustimmung zu Sarrazins Forderung nach einem Einwanderungsstopp für Muslime unter AfD-Anhängern aus. Von diesen unterstützten 68 Prozent die Aussage des früheren Berliner Finanzsenators, während die Wähler aller anderen im Bundestag vertretenen Parteien sie mit großer Mehrheit ablehnten.

Moschee in Köln

APA/AFP/dpa/Rainer Jensen

Muslimische Gläubige in einer Moschee in Köln

SPD prüft Ausschluss

Sarrazin hatte am Donnerstag sein neuestes Buch „Feindliche Übernahme. Wie der Islam den Fortschritt behindert und die Gesellschaft bedroht“ präsentiert, das von vielen Seiten als ausländerfeindlich kritisiert wird. Die SPD lehnte die darin vertretenen Positionen in einer Stellungnahme ab und prüft nun, ob Sarrazins neues Buch seinen Ausschluss aus der Partei ermöglicht.

Kantar Emnid befragte für das Magazin „Focus“ am 28. und 29. August 2018 insgesamt 1.009 Wahlberechtigte. Die Fragestellung lautete: "Stimmen Sie der folgenden Aussage zu oder nicht zu? „Man muss die Einwanderung von Muslimen grundsätzlich unterbinden"“, vorgegeben waren folgende Antwortmöglichkeiten: „stimme zu“, „stimme nicht zu“, „weiß nicht, keine Angabe“.

religion.ORF.at/dpa

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