Katholische Kirche in USA: Hotline gegen Missbrauch
Zudem werde ein neuer Verhaltenskodex für Bischöfe zum Thema sexueller Missbrauch erarbeitet. Damit reagiert die Kirche auf mehrere jüngst bekannt gewordenen Missbrauchsskandale. Diese Neuerungen seien „nur der Anfang“, erklärte die Bischofskonferenz. Die Kirche werde weiter mit Betroffenen und Experten beraten und „zusätzliche Maßnahmen ergreifen, um auf den Skandal zu reagieren und Gerechtigkeit wiederherzustellen“.
Vertuschungen verunmöglichen
Im Zentrum der nun bekannt gegebenen Maßnahmen steht ein neues kirchenunabhängiges Meldesystem, an das sich Betroffene vertraulich per Telefon und E-Mail wenden können. Die Informationen sollten dann an die „zuständigen kirchlichen Stellen“ sowie an die weltlichen Justizbehörden weitergeleitet werden. Dies solle sicherstellen, dass Missbrauchsvorwürfe geprüft und nicht unter den Teppich gekehrt würden.
Die Bischofskonferenz erklärte zudem ihre Unterstützung für eine „umfassende Aufklärung“ der Missbrauchsvorwürfe gegen Kardinal Theodore McCarrick, der im Juli zurückgetreten war. Der Ex-Bischof von Washington wird beschuldigt, als Priester in New York in den 1970er Jahren einen Buben im Teenager-Alter missbraucht zu haben.
Rücktritt und Kirchengipfel
Der derzeitige Erzbischof von Washington, Donald Wuerl, der den massenhaften sexuellen Missbrauch von Kindern vertuscht haben soll, will Papst Franziskus demnächst seinen Rücktritt anbieten.
Für Entsetzen in der Kirch hatte zudem ein im August vorgelegter Bericht gesorgt, der allein für den Bundesstaat Pennsylvania mindestens 1.000 Fälle von Kindesmissbrauch durch katholische Priester dokumentiert. Viele der Fälle waren von der Kirche vertuscht worden. Für Februar 2019 kündigte Papst Franziskus einen Kirchengipfel zum Thema Missbrauch an.
religion.ORF.at/AFP
Mehr dazu:
- Päpstlicher Kirchengipfel zu Missbrauchsvorwürfen
(religion.ORF.at; 12.9.2018) - USA: Missbrauchsopfer mit 27,5 Millionen entschädigt
(religion.ORF.at; 19.9.2018)