19-Jähriger wird während Synode heiliggesprochen

Während der am Mittwoch in Rom beginnenden katholischen Weltbischofssynode, die sich der Jugend widmen wird, findet am 14. Oktober im Vatikan ein Heiligsprechungsgottesdienst statt. Heiliggesprochen wird unter anderen ein 19-jähriger Italiener.

Papst Franziskus wird dabei insgesamt sieben neue Heilige für die katholische Kirche proklamieren. Unter ihnen sind so bekannte Namen wie Papst Paul VI. (1963-1978) oder der ermordete salvadorianische Erzbischof Oscar Romero (1917-1980), aber auch der italienische Selige Nunzio Sulprizio (1817-1836). Der aus einfachen Verhältnissen in einem Abruzzen-Dorf stammende Sulprizio war im Alter von 19 Jahren in Neapel an den Folgen einer Knochenentzündung gestorben.

Jean-Marie Seaume: Bild von Nunzio Sulprizio, 1900

Public Domain/Wikipedia

Gemälde des Nunzio Sulprizio von Abbe Jean-Marie Seaume (1900)

Es war der bald heilige Paul VI. selbst, in dessen Pontifikat Sulprizio am 1. Dezember 1963 seliggesprochen wurde. Der Montini-Papst strich Nunzio schon damals als Vorbild für junge Menschen heraus.

„Vorbild für junge Menschen“

„Er wird euch sagen, dass ihr, junge Menschen, mit eurer inneren Haltung die Welt umgestalten könnt, in der die Vorsehung euch zum Leben berufen hat, und dass es an euch liegt, euch der Erlösung einer Gesellschaft zu widmen, die starke und unerschrockene Seelen braucht. Er wird euch lehren, dass das höchste Wort Christi das Opfer, das Kreuz, für unsere eigene Erlösung und die der Welt sein soll. Junge Menschen verstehen diese höchste Berufung“, sagte Paul VI. bei der Seligsprechungsfeier.

Der am 13. April 1817 in Pescosansonesco in der Nähe der italienischen Stadt Pescara geborene Nunzio Sulprizio wurde im Alter von fünf Jahren zum Waisenkind. Nach dem Tod seiner Großmutter nahm ihn der in der Folge erziehungsberechtigte Onkel von der Schule. Stattdessen musste Nunzio in dessen Schmiede Schwerarbeit leisten. Im Glauben an Gott soll der junge Italiener Trost und Zuflucht gefunden haben.

„Werden im Paradies jubeln“

Mit einer schwierigen Wundbranderkrankung gelangte der junge Arbeiter in ein Krankenhaus in Neapel. Laut Vatican News ist von ihm die Aussage überliefert: „Jesus hat so viel für uns gelitten, und das ewige Leben, das wir haben werden, ist sein Verdienst. Wenn wir eine Weile leiden, werden wir im Paradies jubeln.“

In Neapel traf Nunzio einen tiefgläubigen Oberst, der ihn behandelte wie einen Sohn, wie die Heiligengeschichte weitergeht. Nunzios Gesundheit verbesserte sich, er widmete sich nun seinerseits den Kranken und versuchte sie zu trösten. Wenig später erkrankte Nunzio an Knochenkrebs, auch eine Amputation konnte den jungen Mann nicht mehr retten. Er starb am 5. Mai 1836, kurz nach seinem 19. Geburtstag.

Nunzio Sulprizio wurde zunächst in der Kirche Santa Maria Avvocata in Neapel beigesetzt, später in die Kirche San Domenico Soriano übertragen. Das Grab, wo der Leichnam Nunzios in einem Glassarg aufgebahrt zu sehen ist, wurde zum Wallfahrtsort.

religion.ORF.at/KAP

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