Synoden-Experte: Mentalitätswandel in Kirche möglich

Der Jesuit Clemens Blattert hält nach der Bischofsversammlung zur Jugend im Vatikan einen „Mentalitätswandel im Leitungsstil der Kirche“ für möglich.

Dafür habe Papst Franziskus mit der am Sonntag endenden Bischofssynode den Weg geebnet, sagte der Ordenspriester aus Frankfurt am Main „Kathpress“ am Samstag.

Gewinn durch Bekehrung

Papst Franziskus habe die Synodenteilnehmer zu Veränderungen ermutigt und gezeigt, „dass diese Conversio (Bekehrung) etwas ist, wo Bischöfe nicht in ihrem Leitungsamt verlieren, sondern wo sie etwas gewinnen können“, so Blattert.

Ob sich wirklich etwas ändere, hänge nun von den Leuten ab: „Es wird an den Bischöfen liegen, an Priestern, an denen, die Funktionen in der Kirche tragen“. Diese müssten sich von der Synode inspirieren lassen und auch etwas wagen. Den Vorwurf, bei der Synode gebe es viele Worte und am Ende ändere sich nichts, könne er nachvollziehen, weil viele Themen schon lange bekannt seien.

Wunsch nach Synode zum Thema Frauen in der Kirche

Er hoffe daher, dass es nach der Synode zur Jugend im Vatikan nicht weitere Synoden zur Jugend in den örtlichen Diözesen gebe. Dies käme aus seiner Sicht einer „Selbstbeschäftigungstherapie“ gleich, sagte der Jesuit.

Besser sei es, junge Leute sofort konkret in den Diözesen einzubeziehen. Beim Thema Sexualität könne die Kirche „wieder gesprächsfähig“ werden. Wünschen würde sich Blattert künftig eine Bischofssynode zum Thema Frauen in der Kirche.

Blattert ist Leiter einer von Jesuiten organisierten Zukunftswerkstatt und war als externer Experte zu der seit dem 3. Oktober tagenden Synode eingeladen worden. Die 15. ordentliche Generalversammlung der Bischofssynode stand unter dem Motto: „Jugend, Glaube und Berufungsunterscheidung“. Am Samstag entscheidet die Synode über ein Abschlussdokument; das Ergebnis wird für den Abend erwartet.

religion.ORF.at/KAP

Mehr dazu: