D: Kirche will externe Anlaufstelle für Missbrauchsopfer

Die katholischen deutschen Bischöfe haben als Konsequenz aus der jüngsten Studie zum sexuellen Missbrauch Minderjähriger durch Priester mehrere Maßnahmen beschlossen. So soll es etwa externe Anlaufstellen für Missbrauch geben.

Verantwortlich für die Umsetzung ist der Missbrauchsbeauftragte der Bischofskonferenz, der Trierer Bischof Stefan Ackermann, wie der Ständige Rat der Bischofskonferenz nach seiner Sitzung am Dienstag in Würzburg mitteilte. Ackermann werde sich dabei eng mit dem Missbrauchsbeauftragten des deutschen Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Rörig, abstimmen.

Externe Anlaufstellen

Beschlossen haben die Bischöfe die Einführung gemeinsamer Standards bei der Personaktenverwaltung der Priester. Zusätzlich zu diözesanen Ansprechpartnern soll es künftig externe unabhängige Anlaufstellen zum Thema sexueller Missbrauch geben.

Durch eine unabhängige Aufarbeitung soll geklärt werden, wer über die Täter hinaus institutionell verantwortlich für Missbrauchsgeschehen in der Kirche war. Das Verfahren zur Anerkennung erlittenen Leids werde weiterentwickelt und ein überdiözesanes Monitoring für die Bereiche Intervention und Vorbeugung verbindlich, heißt es.

Zölibat und Sexualmoral erörtern

Bis zur nächsten Sitzung des Ständigen Rats wollen die deutschen Bischöfe zudem einen Arbeitsplan erarbeiten, um mit Fachleuten verschiedener Disziplinen die zölibatäre Lebensform der Priester und Aspekte der katholischen Sexualmoral zu erörtern.

Der Ständige Rat befürwortet auch den Vorschlag, interdiözesane Strafgerichtskammern für Missbrauchsverfahren in Deutschland einzurichten. Dafür werde sich die Bischofskonferenz mit Rom in Verbindung setzen. Ferner müsse das kirchliche Recht und das Prozessrecht reformiert werden. „Im Fokus aller Bemühungen steht der Schutz vor sexuellem Missbrauch an Minderjährigen und Schutzbefohlenen“, heißt es abschließend. „Der Ständige Rat hat den Anspruch an Konsequenz, Transparenz und Dringlichkeit bekräftigt und drängt auf eine entschlossene Durchführung.“ Bei jeder Sitzung werde über den aktuellen Stand beraten werden.

religion.ORF.at/KAP/KNA

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