Kärnten: Vatikan blockt Prüfbericht - Diözese verärgert

Die für den Dienstag geplante Pressekonferenz der Diözese Gurk-Klagenfurt über den Wirtschaftsbericht zur Gebarung des Bistums Gurk in der Ära von Bischof Alois Schwarz ist auf Weisung Roms abgesagt worden. Die Wahrheit werde behindert, heißt es in der Diözese.

Man sei von Nuntiaturrat George Panamthundil, dem derzeitigen Leiter der päpstlichen Nuntiatur in Wien, darüber informiert worden, „dass die römische Bischofskongregation die Weisung erteilt hat, die für morgen Dienstag, dem 11. Dezember, angesetzte Pressekonferenz anlässlich der Präsentation des Abschlussberichtes der Arbeitsgruppe Bistum abzusagen“.

Der fertiggestellte Prüfungsbericht über das Bischöfliche Mensalgut solle nach Auskunft des Nuntiaturrates an die Bischofskongregation in Rom übermittelt werden. Dieser Bericht war nach dem Wechsel von Schwarz nach St. Pölten wegen bekannt gewordener Mängel wie etwa fehlenden jährlichen Prüfungen in Auftrag gegeben worden. Mit der Erstellung hatte Diözesanadministrator Engelbert Guggenberger Mitte Juli eine Wirtschaftsprüfungskanzlei beauftragt.

Versäumnisse in der Diözese

Damit komme man einem Versäumnis nach, denn in den vergangenen vier Jahren sei entgegen den Statuten des Bistums keine jährliche externe Wirtschaftsprüfung durchgeführt worden, hieß es damals seitens der Diözese. Zudem werde der Bildungsbereich des Stiftes St. Georgen/Längsee zusätzlich einer Prüfung durch kirchlich unabhängige Fachleute unterzogen.

Die Klärung der wirtschaftlichen Situation des Gurker Mensalgutes ist ein zentrales Anliegen Guggenbergers, der seit 2. Juli als gewählter Diözesanadministrator die Diözese während der Sedisvakanz leitet. Unmittelbar nach seiner Wahl erklärte Guggenberger damals, es sei ihm „mit Blick auf die kirchlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“ ein Anliegen, „durch Klarheit, Entschiedenheit und Transparenz in meinem Kommunikations- und Führungsstil verloren gegangenes Vertrauen in die Diözesanleitung wieder herzustellen.“

„Wahrheit wird behindert“

Diözesanadministrator Engelbert Guggenberger zeigte sich in einer ersten Reaktion „sehr betroffen“ von der Entscheidung Roms. Er werde die Weisung selbstverständlich befolgen, meinte er gegenüber der APA: „Dem Ansehen der Kirche wird dadurch großer Schaden zugefügt, weil die Wahrheit auf diese Weise behindert wird. Dass sie ganz verunmöglicht wird, glaube ich aber nicht.“ Bei dieser Weisung könne es sich nur „um einen weiteren Versuch des Verschiebens, der Wahrheit in die Augen zu sehen, handeln“, fügte Guggenberger hinzu.

religion.ORF.at/APA/KAP

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