Zeitung: Franziskus greift Vertuscher-Mentalität an

Die italienische Tageszeitung „La Repubblica“ kommentiert die Weihnachtsansprache von Papst Franziskus an die Römische Kurie, in der er auch auf den Missbrauchsskandal der katholischen Kirche einging.

"Ob er als Papst erinnert wird, der die Kirche definitiv vom Verbrechen der Pädophilie reinigen konnte, ist nicht gewiss. Aber sicher ist, dass sich Franziskus - vor allem seit der Reise nach Chile vor einem Jahr, als er sich bei den Opfern entschuldigte, die er zuvor der Verleumdung beschuldigt hatte - entschieden hat, die Mentalität, die es immer noch in der Kirche gibt, anzugreifen, die die Pädophilie herunterspielen will, indem sie vertuscht und verdeckt wird. (...)

Papst Kurie Weihanchten

APA/AFP/Filippo Monteforte

Bei seiner Weihnachtsansprache an die Römische Kurie fand der Papst deutliche Worte

Seit seinem ersten Jahr seiner Ankunft in Rom nutzt Jorge Mario Bergoglio die Weihnachtsansprache, um in die Kirche hineinzublicken und öffentlich das Schlechte zum Vorschein zu bringen."

„El Mundo“: Der Papst hält sein Wort

Über Papst Franziskus, schreibt die spanische Zeitung „El Mundo“ am Samstag: "Man kann nicht sagen, dass der Papst nicht energisch ist, wenn es darum geht, die große Geißel der Pädophilie zu bekämpfen, die das Image der katholischen Kirche so schwer beschädigt hat. (...)

Bergoglio hat dieses ernste Problem zu den Prioritäten seines Pontifikats gemacht, was einen deutlichen Unterschied zur lauwarmen Haltung des Vatikans in früheren Zeiten darstellt.

Er wird nicht müde, um Vergebung zu bitten, ergreift mit sicherer Hand auch drastische Maßnahmen, wie den Rücktritt aller Bischöfe Chiles zu fordern, und er hat Reformen eingeleitet, damit Kindesmissbrauch in der Kirche der Vergangenheit angehört. Es gibt noch viel zu tun, aber der Papst hält sein Wort."

religion.ORF.at/dpa

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