Missbrauchskrise: Chiles Bischöfe beim Papst

Papst Franziskus hat Montag eine Delegation chilenischer Bischöfe im Vatikan empfangen. Die Bischöfe berichteten dem Papst über die seit Mai unternommenen Schritte im Umgang mit sexuellem Missbrauch in der chilenischen Kirche, verlautete es aus dem Vatikan.

Zu den Teilnehmern an der Delegation chilenischer Bischöfe zählte auch Santiagos Kardinal Ricardo Ezzati (77). Ihm wurde zuletzt vorgeworfen, Missbrauchsfälle in der Erzdiözese Santiago vertuscht zu haben. Ezzati weist die Vorwürfe zurück.

Entlassungen im Oktober

Papst Franziskus hatte im Oktober zwei frühere chilenische Bischöfe wegen sexuellen Missbrauchs aus dem Klerikerstand entlassen. Franziskus verhängte damit eine der härtesten Kirchenstrafen gegen den früheren Erzbischof Francisco Jose Cox Huneeus und den ehemaligen Bischof Marco Antonio Ordenes Fernandez. Beide verloren ihren Bischofstitel und wurden sogar aus dem Klerikerstand entlassen. Cox lebt seit Jahren in Deutschland.

Die Aufarbeitung von Missbrauchsvorwürfen sorgt in der katholischen Kirche in Chile seit Monaten für Aufruhr. Ermittelt wird gegen 167 Verdächtige, darunter 96 Priester. Im Zusammenhang mit der Affäre um Kindesmissbrauch hatten im Mai alle 34 Bischöfe des Landes geschlossen ihren Rücktritt angeboten. Der Papst hatte drei der Rücktritte angenommen.

religion.ORF.at/APA

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