Kreuzweg mit Papst im Zeichen des Menschenhandels
Bonetti ist Vorsitzende der Vereinigung „Slaves no more“ und bekannt als Aktivistin gegen Menschenhandel und Sklaverei. Bonetti gehört der italienischen Ordensgemeinschaft „Suore Missionarie della Consolata“ an. 24 Jahre lang arbeitete sie in Kenia. 1991 kehrte sie ins Mutterhaus ihrer Gemeinschaft nach Turin zurück; dort arbeitete sie zunächst mit der Caritas. Seit rund 20 Jahren engagiert Bonetti sich im Verbund italienischer Ordensoberinnen gezielt für Opfer von Menschenhandel.

Reuters/Max Rossi
Das Kreuzweggebet am Karfreitag wird der Papst wie üblich am Kolosseum in Rom abhalten
Engagierte Ordensfrau schrieb Gebetstexte
Zeitweise erhielt sie für ihre Arbeit auch finanzielle Unterstützung aus dem US-Außenministerium. Auf Bonettis Anregung hin erklärte Papst Franziskus den 8. Februar zum kirchlichen Gedenktag für die Opfer von Sklaverei und Menschenhandel. 2015 wurde dieser erstmals begangen. Die Vereinigung „Slaves no more“ bekämpft Gewalt gegen Frauen sowie Menschenhandel, Ausbeutung und Prostitution. In Italien kümmert sich „Slaves no more“ unter anderem um Frauen aus Nigeria, die freiwillig in ihr Land zurückkehren wollen, aber auch um Frauen, die abgeschoben werden sollen.
Am 14. April beginnen mit dem Palmsonntagsgottesdienst auf dem Petersplatz in Rom die großen Papst-Liturgien in der Karwoche und zu den Osterfeiertagen. Am Gründonnerstag (18. April) feiert Franziskus am Vormittag die Chrisam-Messe im Petersdom.
Fußwaschung in Polizeigefängnis
Danach begibt sich der Papst zur Fußwaschung und zum Abendmahlgottesdienst in das Polizeigefängnis Casa Circondariale di Velletri in der Nähe von Rom, teilte der Vatikan bereits vergangene Woche mit. Beim Ritus der Fußwaschung hatte der Papst in den vergangenen Jahren jeweils zwölf Häftlingen die Füße gewaschen. Im Vorjahr waren es nur Männer, doch zuvor hatte Franziskus die rituelle Handlung auch an Frauen vorgenommen. Männer wie Frauen stammten aus mehreren Ländern und gehörten verschiedenen Religionen an.

APA/AP/Vatican Media
Die Fußwaschung am Gründonnerstag im Vorjahr
Der Ritus erinnert an die Demutsgeste Jesu beim Letzten Abendmahl, wonach der Größte der Diener aller sein soll. Schon früher als Erzbischof von Buenos Aires feierte Jose Mario Bergoglio den Gründonnerstagsgottesdienst immer in einem Gefängnis. Als Papst setzte er die Tradition in Rom fort. Vor Franziskus feierten die Päpste den Abendmahlsgottesdienst in der Regel in ihrer Bischofskirche, der Lateranbasilika, wo sie zwölf Priestern die Füße wuschen.
Am Samstagabend feiert Franziskus dann die Osternacht im Petersdom. Am Ostersonntag (21. April) leitet er wie üblich die Messe auf dem Petersplatz und spendet anschließend den Segen „Urbi et orbi“ von der Mittelloggia des Petersdoms.
religion.ORF.at/KAP
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(religion.ORF.at; 6.3.2019)