Papst feierte Ostermesse in Rom

In seiner Predigt zum Ostersonntag hat Papst Franziskus ein Ende des Kriegs in Syrien und eine Rückkehr der Flüchtlinge in ihre Heimat gefordert.

Der Syrien-Krieg laufe Gefahr, „von uns immer mehr als selbstverständlich hingenommen zu werden und uns sogar gleichgültig zu machen“, sagte der Papst laut einer offiziellen Übersetzung des Vatikan vor tausenden Gläubigen auf dem Petersplatz. Es sei nun „aber der Augenblick gekommen, den Einsatz für eine politische Lösung zu erneuern“.

„Sichere Rückkehr“ als Ziel

Ziel müsse es sein, den Kriegsflüchtlingen eine „sichere Rückkehr“ zu ermöglichen - insbesondere den vielen Syrern, die in den Nachbarländern Libanon und Jordanien Schutz gefunden haben, sagte der Papst.

Die Konfliktparteien im Bürgerkriegsland Libyen rief Franziskus zum Gewaltverzicht auf. „Die Waffen mögen aufhören, in Libyen Blut zu vergießen, wo in den letzten Wochen wieder wehrlose Menschen umgekommen sind und viele Familien gezwungen waren, ihre Häuser zu verlassen“, sagte der Papst. Die beteiligten Parteien müssten „den Dialog der Gewaltanwendung vorziehen“.

Franziskus rief auch die Beteiligten an anderen Konflikten auf der Erde zum Dialog und zum Gewaltverzicht auf. Dabei nannte er die Ost-Ukraine, das Bürgerkriegsland Südsudan, die von gewalttätigen Extremisten bedrohten Sahel-Staaten Burkina Faso, Mali, Niger, Nigeria und Kamerun, sowie die lateinamerikanischen Krisenstaaten Venezuela und Nicaragua.

Papst beklagt „grausame Gewalt“ in Sri Lanka

Papst Franziskus hat der Opfer der „schweren Attentate“ in Sri Lanka gedacht. Er habe die Nachricht über die Anschlagsserie „mit Trauer und Schmerz“ vernommen, sagte der Papst vor Zehntausenden Gläubigen auf dem Petersplatz.

„Ich möchte der christlichen Gemeinschaft, die getroffen wurde, als sie im Gebet versammelt war, und allen Opfern von so grausamer Gewalt meine innige Nähe ausdrücken.“ Das Oberhaupt der katholischen Kirche sprach von einem „dramatischen Ereignis“.

Ostern ist das wichtigste Fest für Christen und eigentlich Anlass zur Freude. Bereits bei der Ostermesse am Morgen war der Papst aber mit sehr ernster Miene zu sehen.

Innerhalb einer halben Stunde hatten sich mehrere Explosionen unter anderem in zwei katholischen Kirchen in Sri Lanka ereignet. In den Kirchen fanden gerade Ostergottesdienste statt. Dort gab es die meisten Opfer. Allein in einem Gotteshaus starben nach offiziellen Angaben mehr als 100 Menschen. Insgesamt gab es mindestens 185 Tote.

Strengste Sicherheitsvorkehrungen

Aus Angst vor Anschlägen wurden strengste Sicherheitsvorkehrungen ergriffen. Anti-Terror-Einheiten und Spezialkräfte der Polizei überwachten das Gelände rund um den Vatikan.

Das Areal um den Petersplatz wurde weiträumig abgesperrt und mit Metalldetektoren ausgestattet. Pilger konnten vom Petersplatz aus auf Bildschirmen die Zeremonie mit dem Papst verfolgen.

Höhepunkt war zu Mittag der Segen „Urbi et Orbi“ („der Stadt und dem Erdkreis“), der in zahlreichen Ländern live übertragen wurde.

Traditioneller Blumenschmuck aus Holland

Wie schon in den vergangenen 33 Jahren davor war der Petersplatz für das Osterfest mit Blumen aus Holland prächtig und überwiegend in Gelbtönen geschmückt.

Zu Ostern erinnern die Christen an die Auferstehung Jesu Christi, für sie ist es das zentrale Fest. Jedes Jahr kommen Hunderttausende Menschen über die Feiertage nach Rom. Der Segen „Urbi et Orbi“ gehört zu den bekanntesten Riten der römisch-katholischen Kirche. Die lateinische Formel wird nur Weihnachten, Ostern und nach einer Papstwahl gespendet.

religion.ORF.at/APA/dpa/AFP/KAP

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