Wahl des evangelischen Bischofs steht an

Am Samstag wählt die Synode der Evangelischen Kirche A.B. in Österreich einen neuen Bischof. Zur Wahl stehen drei Männer. Sie ist notwendig, da der amtierende Bischof Michael Bünker Ende August in den Ruhestand tritt.

Seine Amtszeit endet aus formalen Gründen: Zum einen erreichte er am 26. April das Pensionsalter von 65 Jahren, zum anderen endet auch seine Amtszeit von maximal zwölf Jahren. Der Wahl stellen sich der langjährige Diakonie-Direktor und jetzige Geschäftsführer der Diakonie Bildung Michael Chalupka, der Pfarrer aus Wallern und oberösterreichische Senior Andreas Hochmeir und der Kärntner Superintendent Manfred Sauer.

Michael Chalupka, Andreas Hochmeir und Manfred Sauer

APA/EPD/USCHMANN/HANETSEDER

V. l. n. r.: Michael Chalupka, Andreas Hochmeir und Manfred Sauer

Nominiert wurden die Kandidaten (es gibt keine Anwärterin) von den Superintendentialversammlungen, in denen die Delegierten der einzelnen Pfarrgemeinden in der jeweiligen Diözese zusammenkommen.

Zweidrittelmehrheit nötig

Die Wahlsitzung der Synode findet am Samstag, 4. Mai, ab 9.00 Uhr im Wiener Albert-Schweitzer-Haus statt (Schwarzspanierstraße 13, 1090 Wien). Eröffnet wird die Synode bereits am Freitagabend um 18.00 Uhr mit einem Gottesdienst in der Lutherkirche in Wien-Währing (Martinstraße 23, 1180 Wien). Im Rahmen des Gottesdienstes, in dem Bischof Michael Bünker predigen wird, wird auch der Präsident der Synode, Peter Krömer, in sein Amt eingeführt.

Nach einer Andacht und Feststellung der Beschlussfähigkeit werden sich die Kandidaten den über 60 Mitgliedern des gesamtösterreichischen Kirchenparlaments vorstellen. Die Synodalen haben anschließend die Möglichkeit, Fragen an die Kandidaten zu richten. Die Wahl findet dann in geheimer Abstimmung statt, notwendig ist eine Zweidrittelmehrheit.

Voraussetzungen für einen Bischofskandidaten (oder -kandidatin) sind eine akademische Ausbildung, die geistliche Ordination, die österreichische Staatsbürgerschaft, die Vollendung des 40. Lebensjahres sowie die Bereiterklärung, sich der Bischofswahl zu stellen. Der Bischof oder die Bischöfin wird grundsätzlich für eine Amtszeit von zwölf Jahren gewählt. Die evangelisch-lutherische Kirche in Österreich zählt knapp 280.000 Mitglieder.

Drei Kandidaten

Chalupka wurde 1960 in Graz geboren, war Pfarrer in Mistelbach, steirischer Fachinspektor für Religionsunterricht, von 1994 bis 2018 Direktor der evangelischen Hilfsorganisation Diakonie und ist seitdem Geschäftsführer der Diakonie Bildung. Die zunehmende Säkularisierung und das Abdrängen von Glauben und Kirche ins Private hält Chalupka „für eine zentrale Herausforderung, vor der wir als Evangelische Kirche stehen.“

Hochmeir, 1974 in Wels geboren, ist seit 2004 Pfarrer im oberösterreichischen Wallern. 2012 wurde er zum Senior und damit zu einem der Stellvertreter des oberösterreichischen Superintendenten gewählt. Hochmeir will „der Mitte unserer Kirche ein Gesicht und eine Stimme geben“. Hier wolle er „integrativ und verbindend wirken und insbesondere die Gemeinden stärken, damit sie ausstrahlen in das Gemeinwesen und in die Gesellschaft.“

Sauer wurde 1960 in Bernstein (Burgenland) geboren und war ab 1987 Pfarrer in Pörtschach am Wörther See. 2001 wurde er zum Superintendenten der Diözese Kärnten/Osttirol gewählt, 2014 erfolgte die Wiederwahl. Als Bischof will Sauer, der sich schon vor zwölf Jahren bewarb, „den Dialog fördern und das Miteinander stärken". Der zukünftige Bischof müsse versöhnte Verschiedenheit lebbar machen“, wie er mit Blick auf die Debatte zur Segnung homosexueller Paare schreibt.

religion.ORF.at/epdÖ/APA/KAP

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