Antikes Taufbecken in Geburtskirche entdeckt

In der Geburtskirche in Bethlehem ist ein spätantikes Taufbecken entdeckt worden. Durch den Fund verzögert sich der Abschluss der Renovierungsarbeiten an der Basilika.

Über die Entdeckung berichtete der Vorsitzende des palästinensischen Präsidialkomitees für die Restaurierung der Basilika, Ziad al-Bandak, laut dem Informationsdienst der Stiftung „Pro Oriente“ (Montag) bei einer Pressekonferenz in Jerusalem. Der Fund war bereits am 24. Juni auf der Website des Lateinischen Patriarchats in Jerusalem verkündet worden.

Demnach soll das Taufbecken aus byzantinischer Zeit stammen. Es wurde innerhalb des bestehenden Taufbeckens im südlichen Korridor der Geburtskirche entdeckt. Zur Analyse wurden palästinensische Spezialisten sowie Fachleute aus aller Welt herangezogen.

Antikes Taufbecken in der Grabeskirche in Bethlehem

Screenshot ORF.at/Lateinisches Patriarchat in Jerusalem

DAs antike Taufbecken in der Grabeskirche in Bethlehem

Restaurierung dauert länger

Konsequenz der Entdeckung des Taufbeckens ist die Verschiebung der internationalen Zeremonie zur Beendigung der Restaurierung der Geburtsbasilika. Dieser Akt war für November vorgesehen, soll jetzt aber auf Mai oder Juni 2020 verschoben werden, um den drei beteiligten Kirchen - griechisch-orthodoxes Patriarchat, Kustodie der Franziskaner für das Heilige Land, armenisch-apostolisches Patriarchat - ausreichend Zeit zur Restaurierung der Geburtsgotte zu geben.

Frühe Entstehungszeit vermutet

Das spätantike Taufbecken kam bei den archäologischen und historischen Arbeiten zur Erforschung des bestehenden Taufbeckens ans Tageslicht. Das Steinmaterial des neu entdeckten spätantiken Taufbeckens gleicht dem der Säulen der Geburtsbasilika, was auf eine frühe Entstehungszeit deutet. Michele Bacci von der Schweizer Universität Fribourg werde sich um die genaue Datierung kümmern, hieß es.

Die Restaurierungsarbeiten in der Geburtsbasilika haben vor sechs Jahren begonnen. Gianmarco Piacenti, der Leiter der italienischen Firma, die mit den Restaurierungsarbeiten betraut ist, bezeichnete das neu entdeckte Taufbecken als „außerordentliches und exquisites“ Kunstwerk. Die im toskanischen Prato beheimatete Firma Piacentis arbeitet seit 2013 an der Restaurierung der ursprünglich aus dem 4. Jahrhundert stammenden Geburtsbasilika.

religion.ORF.at/KAP

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