Hitzewelle: Kirchen bieten Abkühlung

Diverse Krypten, Unterkirchen und Mausoleen bieten bei den hochsommerlichen Temperaturen deutliche Abkühlung. Auch in Österreichs Domen hat es nur 20 bis 26 Grad Celsius - nur der Stephansdom tanzt aus der Reihe.

Laut einer aktuellen Umfrage der römisch-katholischen Nachrichtenagentur Kathpress vom Mittwoch lassen die heißen Außentemperaturen zwar die Messwerte auch in den Gotteshäusern nach oben klettern, sie liegen aber immer noch beträchtlich unter jenen draußen.

Zu den kühlsten Kirchen der Wiener Innenstadt zählen etwa die Augustinerkirche, ehemals kaiserliche und königliche Hofpfarrkirche, und die Schottenkirche mit jeweils 23 Grad Celsius. Auch die Minoritenkirche und die romanische Michaelerkirche laden mit 24 Grad Celsius zum Verweilen ein.

Innenansicht des St. Pöltener Doms

ORF.at/Christian Öser

In den Österreichischen Domen hat es zwischen 20 und 26 Grad. Im Bild der Dom in St. Pölten

Wirkliche Abkühlung bringen hingegen die Katakomben oder Krypten der Wiener Kirchen wo 16 Grad Celsius selten überstiegen werden. Außerhalb der Wiener Innenstadt gibt es noch kühlere Kirchen: Den ersten Platz als wohl kühlste Kirche Wiens teilt sich die St. Josephs-Kirche am Kahlenberg mit der Altlerchenfelder Kirche. Beide Kirchen empfangen ihre Besucher mit angenehmen 20 Grad.

Ausnahme Stephansdom

Aus der Reihe tanzt indes das Wahrzeichen der Stadt, der Wiener Stephansdom: Mit zur Zeit 27 Grad Innentemperatur wartet er mit keiner wirklichen Erfrischung auf. Schuld daran sind einerseits die großen südseitigen Kirchenfenster und andererseits die offenen Türen und die hohen Besucherzahlen, die für einen permanenten Luftaustausch sorgen.

Innenansicht des Wiener Stephansdoms

APA/Robert Jäger

Der Stephansdom ist aufgrund seiner vielen Fenster, der offenen Türen und der vielen Besucher als einziges Gotteshaus keine Abkühlung

Stattdessen empfiehlt sich ein Besuch in der Unterkirche des Domes, der Krypta. Diese bietet weiterhin 22 Grad. In Niederösterreich wurden in den Kirchen von Mannswörth, Brunn am Gebirge, Payerbach und Reichenau 20 bis 22 Grad gemessen.

„Kirche erfrischt“

Infos zu den Temperaturen in den Wiener Kirchen bietet die aktuelle Kampagne „Kirche erfrischt“ der Erzdiözese Wien.

Kühlste Kirchen in Tirol und Vorarlberg

Wer wirklich kalte Kirchen sucht, muss den Osten Österreichs verlassen und nach Vorarlberg oder Tirol fahren: Am kühlsten ist es demnach in der jüngst zur Basilika erhobenen Wallfahrtskirche Maria Bildstein. Dort herrschen zur Zeit 18 Grad Celsius. Aber auch im Feldkircher Dom sowie in den Kirchen von Dornbirn, Laterns, Bürs und an vielen anderen Orten Vorarlbergs liegen die Temperaturen um die 20 Grad.

Kirche in Alpbach vor den Bergen

APA/EXPA/Johann Groder

Die kühlsten Kirchen gibt es in Tirol und Vorarlberg. Im Bild: Alpbach

Kühlung durch den Heiligen Geist

Der Klagenfurter Dom hat wie die Wallfahrtskirche Maria Saal und der Innsbrucker Dom 22 Grad, der St. Pöltener und der Salzburger Dom verzeichnen 23 Grad. Zu den wärmsten Domen Österreichs zählen der Eisenstädter Dom mit 25 Grad und der Linzer Dom mit 26 Grad. Durch die Umbauarbeiten hat sich auch der Grazer Dom auf 25 Grad aufgeheizt; er bleibt aber bis Ende November geschlossen. Im Grazer Mausoleum allerdings hat es nur 21 Grad.

Wer gerade im Büro sitzt oder keine Kirche in der Nähe hat, kann sich auch an den Heiligen Geist wenden, der nicht nur unter Theologen als Geheimtipp für Abkühlung gilt: In der 800 Jahre alten Pfingstsequenz steht über ihn geschrieben: „In der Unrast schenkst du Ruh, hauchst in Hitze Kühlung zu“.

religion.ORF.at/KAP/APA

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