Neue Leitung für Österreichs Freikirchen

Die Freikirchen in Österreich haben eine neue Leitung. Reinhard Kummer von der Mennonitischen Freikirche folgt auf Reinhold Eichinger vom Bund Evangelikaler Gemeinden. Der Vorsitzwechsel fand turnusmäßig statt.

Alle zwei Jahre wird ein neuer Vorsitz bestimmen, die Wahl fand am Mittwoch in der Mennonitischen Freikirche Wien in Wien-Meidling statt, wie die Gemeinschaften am Freitag in einer Aussendung schrieben. Nach dem Bund der Baptisten, dem Bund Freier Christengemeinden und dem Bund der Evangelikalen Gemeinden übernahm nun die Mennonitische Freikirche Österreich den Vorsitz.

Reinhard Kummer, Vorsitzender der Freikirchen in Österreich

Privat

Reinhard Kummer ist neuer Vorsitzender der Freikirchen in Österreich

Die Freikirchen in Österreich umfassen alle Kirchengemeinden, die dem Bund der Baptistengemeinden in Österreich, dem Bund Evangelikaler Gemeinden in Österreich, den Elaia Christengemeinden, der Freien Christengemeinde – Pfingstgemeinde in Österreich oder der Mennonitischen Freikirche Österreich angehören. Seit Ende August 2013 sind sie eine gesetzlich anerkannte Kirche.

Einheit in Vielfalt

In einem gemeinsamen Gebet wurden Kummer und dessen Stellvertreter, Karl Peloschek, Vorsitzender der Elaia Christengemeinden, der Weisheit und Führung Gottes anvertraut. In seinem Grußwort betonte Martin Fischer vom Kultusamt des Bundeskanzleramts den besonderen Charakter der Freikirchen in Österreich in der Spannung zwischen Einheit und Vielfalt.

Die Laudatio auf den bisherigen Vorsitzenden hielt Pastor Peter Zalud, stellvertretender Vorsitzender der Freien Christengemeinde. Dieser wies auf die vielen Ereignisse und Projekte unter dem Vorsitz Eichingers hin, wie auch auf seine Verdienste um die Darstellung der Täufergeschichte.

Priestertum aller Gläubigen

Nach eigenen Angaben gibt es insgesamt etwa 200 freikirchliche Gemeinden in allen Bundesländern. Gemeinsam ist ihnen die Taufe nach bewusster Entscheidung dazu (also als Jugendlicher oder Erwachsener - Kindertaufen werden abgelehnt), die Bibel als Lebens- und Handlungsgrundlage und das Priestertum aller Gläubigen bzw. Getauften.

Das bedeutet, jeder und jede Gläubige kann der Gemeinde im Gottesdienst vorstehen. Meist gibt es aber fixe Pastorinnen und Pastoren. Wesentlich für die Freikirchen ist die Bejahung der Trennung von Staat und Kirche. Durch diese Trennung könnten ihrer Ansicht nach beide Seiten ihre Aufgaben bestmöglich erfüllen, heißt es auf der Website.

Die Mitglieder der Freikirchen in Österreich verstehen sich als zugehörig zu allen Christen, auch sie stützen sich auf das Apostolische Glaubensbekenntnis. „Sie bekennen sich dazu, dass Menschen die Bibel mit Hilfe göttlicher Eingebung geschrieben und zusammengestellt haben. Sie anerkennen die Bibel als ‚Wort Gottes‘, ohne Einschränkungen als zuverlässig und als höchste Richtlinie in allen Fragen des Glaubens und der Lebensführung“, heißt es auf der Website.

religion.ORF.at

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