Anglikaner-Primas entschuldigt sich bei Indern

Der Primas der anglikanischen Kirche von England, Erzbischof Justin Welby, hat sich bei einer Indienreise „im Namen Christi“ für das Massaker im indischen Amritsar vor 100 Jahren entschuldigt.

Bei der Niederschlagung einer Protestversammlung in einem Park namens Jallianwala Bagh waren damals Hunderte Mitglieder der Unabhängigkeitsbewegung von britischen Streitkräften getötet worden.

Wie britische Medien am Mittwoch berichteten, warf sich Welby vor dem Denkmal für die Ermordeten nieder. Er sei an einem Ort, an dem „Verbrechen und Sünde“ begangen worden seien und der uns vor „Macht und Machtmissbrauch warnt“, wird Welby zitiert.

Anglikaner-Primas Justin Welby in Indien

APA/AFP/Narinder Nanu

Anglikaner-Primas Justin Welby entschuldigte sich bei seiner Indien-Reise für die Massaker, die britische Streitkräfte an Teilnehmern der indischen Unabhängigkeitsbewegung vor 100 Jahren anrichteten

„Einer von vielen Schandflecken“

„Die Seelen der Getöteten, Verwundeten und der Hinterbliebenen schreien aus diesen Steinen zu uns“, so Welby weiter. Er könne sich nicht im Namen der britischen Regierung entschuldigen, verstehe das Massaker aber als „einen von vielen Schandflecken in der britischen Geschichte“.

Bei der Niederschlagung einer friedlichen Protestversammlung in Amritsar waren damals rund 400 unbewaffnete Mitglieder der Unabhängigkeitsbewegung von britischen Soldaten getötet und mehr als 1.000 Menschen verletzt worden.

Welby beendete mit dem Besuch des Mahnmals eine zwölftägige Indienreise, die seinen bislang längsten Auslandsaufenthalt als Primas der Anglikaner darstellt.

religion.ORF.at/KAP/KNA

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