Schönborn und Kräutler reisen zu Amazonien-Synode

Der Vatikan hat am Samstag die Teilnehmerliste für die Amazonien-Synode (6. bis 27. Oktober) veröffentlicht. Aus Österreich nehmen demnach Kardinal Christoph Schönborn und der emeritierte Amazonien-Bischof Erwin Kräutler teil.

Kardinal Schönborn gehört seit einigen Jahren dem zwölfköpfigen begleitenden Rat des Generalsekretariats der Bischofssynode an, das als zuständige Kurieneinrichtung die Bischofssynoden vorbereitet.

Kräutler maßgeblich an Vorbereitungen beteiligt

Der seit mehr als 50 Jahren in Amazonien tätige Erwin Kräutler war von 1980 bis 2015 Bischof der brasilianischen Prälatur Xingu. Als Mitglied des 18-köpfigen vorsynodalen Rates war Kräutler wesentlich in die Erstellung des grundlegenden Arbeitspapiers für die nunmehrige Sondersynode beteiligt.

Der brasilianische Kardinal und Panamazonien-Netzwerk-Präsident Claudio Hummes wird als Generalrelator der Synode wirken. Ihm zur Seite stehen zwei Synoden-Sondersekretäre: David Martinez de Aguirre Guinea, der Apostolische Vikar von Puerto Maldonado in Peru, sowie Pater Michael Czerny, Untersekretär der Sektion Migranten und Flüchtlinge des vatikanischen Dikasteriums für die Förderung der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen.

Umfangreiche Teilnehmerliste

Synodenmitglieder von Amts wegen sind die Ortsbischöfe der betreffenden Region, also Amazonas-Bischöfe aus Bolivien, Brasilien, Ecuador, Peru, Kolumbien, Venezuela, Französisch-Guayana, Guayana und Suriname sowie die Spitzen von sieben Bischofskonferenzen, Vertreter der römischen Kurie und die Leitung des kirchlichen Panamazonien-Netzwerks REPAM sowie die Mitglieder des Vorbereitungsgremiums.

Hinzu kommen 15 Ordensdelegierte und mehrere vom Papst direkt persönlich ernannte Teilnehmer. Ohne Stimmrecht sind ferner Experten und „Hörer“ (Auditoren) sowie Beobachter Glaubensgemeinschaften und Institutionen dabei. Etwa 20 Indigene werden bei der Synode ihre Interessen vertreten, auch Unternehmensvertreter sind als Gesprächspartner eingeladen.

Bereits vor rund zwei Wochen hatte Papst Franziskus für die Amazonas-Synode drei Vorsitzende ernannt, die das Bischofstreffen in seinem Namen leiten sollen. Es sind Kardinal Baltazar Enrique Porras aus Venezuela, Erzbischof Pedro Ricardo Barreto aus Peru und der brasilianische Kurienkardinal Joao Braz de Aviz. Die sogenannten delegierten Vorsitzenden stehen der Synodenversammlung im Namen und der Autorität des Papstes vor.

Missionsärztliche Schwester als Expertin dabei

Wie aus der am Samstag veröffentlichten Teilnehmerliste hervorgeht, hat Papst Franziskus zudem auch den deutschen Kardinal Reinhard Marx und den ComECE-Präsidenten (und designierten Kardinal) Erzbischof Jean-Claude Hollerich (dieser wird am 5. Oktober in den Kardinalsstand erhoben) zu Mitgliedern der Sonderversammlung der Bischofssynode ernannt.

In der Gruppe der Bischöfe des Amazonasgebietes ist erwartungsgemäß auch der deutsche Bischof von Obidos, Johannes Bahlmann, vertreten. Unten den Experten findet sich die in Peru lebende deutsche missionsärztliche Schwester Birgit Weiler. Sie war bereits für die Vorarbeiten der Synode im März im Vatikan dabei.

Insgesamt 185 Synodenteilnehmer werden vom 6. bis zum 27. Oktober im Vatikan über die drängenden Fragen des Amazonasgebietes beraten. Für gewöhnlich wird der Papst als Präsident den Arbeiten vorstehen, faktisch geleitet werden diese jedoch durch die delegierten Präsidenten.

religion.ORF.at/KAP