Missbrauch: Laien lehnen hohe Entschädigungen ab

Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) hat die von Missbrauchsopfern geforderten Entschädigungen von bis zu 400.000 Euro für jeden Betroffenen und jede Betroffene abgelehnt.

„Über diese Summen, die da genannt werden, bin ich nicht glücklich“, sagte der Präsident der Laienvertretung, Thomas Sternberg, der „Passauer Neuen Presse“ (Freitag-Ausgabe). „Es geht hier schließlich um die Kirchenbeiträge der katholischen Gläubigen in diesem Land.“

„Nicht glücklich“ über „exorbitante Zahlen“

Sternberg sagte, es müsse die grundsätzliche Frage gestellt werden, ob überhaupt die Beiträge der Gläubigen für Entschädigungszahlungen herangezogen werden könnten, die in einer Institution geschehen, aber nicht von ihr beabsichtigt worden seien. „Man wird diese exorbitanten Zahlen in einem sehr viel größeren Kontext diskutieren müssen.“

Auf der gerade zu Ende gegangenen Herbstvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz hatten Opfervertreter neue Entschädigungsmodelle gefordert. Ein Modell sieht dabei pauschale Entschädigungen von bis zu 300.000 Euro pro Missbrauchsopfer vor, das andere gestaffelte Zahlungen zwischen 40.000 und 400.000 Euro.

Ansprüche von etwa 3.000 erwartet

Da Ansprüche von etwa 3.000 Menschen erwartet werden, könnten sich daraus Forderungen von bis zu einer Milliarde Euro ergeben. Die bisherigen Zahlungen der katholischen Kirche sind wesentlich niedriger als die neuen Vorschläge: zwischen 1.000 und 15.000 Euro, im Durchschnitt 5.000 Euro.

religion.ORF.at/AFP/dpa

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