Schwere Vorwürfe gegen fünf Vatikan-Mitarbeiter
Das berichtete das italienische Nachrichtenmagazin „L’Espresso“ am Donnerstag und veröffentlichte Auszüge aus Dokumenten der vatikanischen Staatsanwälte. Laut „L’Espresso“ geht es in dem Skandal um den Missbrauch von Geldern, unter anderem aus dem sogenannten Peterspfennig, also Spenden von Gläubigen für Wohltätigkeitsinitiativen des Papstes und der Kirche.
650 Millionen Euro aus dem Peterspfennig sollen in den vergangenen Jahren vom Staatssekretariat für intransparente Geschäfte verwendet worden sein. So sollen 250 Millionen Dollar (226,3 Mio. Euro) aus den Vatikan-Kassen in eine Ölplattform vor der Küste Angolas investiert worden sein.
Unlautere Geschäfte
In das Geschäft war auch der italienische Ölkonzern ENI sowie die Gesellschaft Falcon Oil des afrikanischen Finanziers Antonio Mosquito verwickelt, berichtete das Nachrichtenmagazin, das am Donnerstag Auszüge einer Reportage aus der am Sonntag erscheinenden Ausgabe veröffentlichte. Demnach weisen die Dokumente, die den vatikanischen Staatsanwälten vorliegen, auf ein komplexes System aus Offshore-Gesellschaften hin, die der Vatikan nutzte.
APA/AFP/Andreas Solaro
Enthüllungsjournalist sieht Finanzskandal
Autor der L’Espresso-Reportage ist der bekannte Enthüllungsjournalist Emiliano Fittipaldi. Bereits in seinem Anfang November 2015 erschienenen Buch „Avarizia“ (deutsch: Geiz) deckte er finanzielle Missstände im Vatikanstaat auf. 2017 berichtete er in „Lussuria“ (Wollust) von unzähligen Missbrauchsskandalen in der italienischen Kirche und warf den Kirchenbehörden vor, diese gedeckt zu haben.
Der Vatikan selbst bestätigte lediglich die Beschlagnahmung von „Dokumenten und elektronischen Geräten“ im Staatssekretariat und bei der Finanzaufsicht des Vatikans (AIF). Der damalige Papst Benedikt XVI. hatte die AIF Ende 2010 gegründet, um die Geldflüsse im Vatikan zu überwachen.
religion.ORF.at/APA
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(religion.ORF.at; 15.10.2019)