D: Evangelische Kirche kämpft gegen Antisemitismus

Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland hat mit dem Berliner Theologen Christian Staffa erstmals einen Beauftragten für den Kampf gegen Antisemitismus berufen.

Staffa übernehme das Amt für die Dauer der aktuellen Ratsperiode, wie der Rat am Freitag mitteilte. Er ist den Angaben zufolge seit 2013 Studienleiter für Demokratische Kultur und Kirche an der Evangelischen Akademie zu Berlin.

Unterstützung von Kirchenleitungen

Er ist unter anderem Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Juden und Christen beim Deutschen Evangelischen Kirchentag. Staffa soll nun unter anderem Kirchenleitungen bei ihren Anstrengungen gegen Antisemitismus unterstützen.

„Nicht erst der zutiefst beschämende Anschlag von Halle hat das bedrohliche Ausmaß antisemitischer Gewaltbereitschaft gezeigt“, sagte der Ratsvorsitzende, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm. Der Kampf gegen Antisemitismus und Rassismus sei nicht allein Aufgabe des Staates, sondern jedes einzelnen Bürgers und jeder Bürgerin und in besonderer Weise auch der Kirchen.

„Antisemitismus widerspricht allem, wofür das Christentum steht“, so Bedford-Strohm. Die Berufung eines speziellen Beauftragten zeige unter anderem, dass die evangelische Kirche nicht zuletzt aus der Verantwortung für eigenes jahrhundertelanges Versagen jeder Form von Judenfeindschaft und Verachtung wachsam gegenübertreten werde.

religion.ORF.at/dpa