Papst-Reise nach Thailand: Dialog mit Buddhisten

Papst Franziskus stellt seine Reise nach Thailand in dieser Woche besonders ins Zeichen der interreligiösen Verständigung. Er wolle „die Bande der Freundschaft kräftigen, die uns mit den vielen buddhistischen Brüdern und Schwestern verbinden“.

Diese gäben „ein beredtes Zeugnis von den Werten der Toleranz und der Harmonie“, die für Thailand charakteristisch seien, sagte der Papst in einer am Freitag vom Vatikan verbreiteten Videobotschaft. Zugleich betonte er die Zugehörigkeit der römisch-katholischen Minderheit zur thailändischen Gesellschaft.

Studentinnen proben für eine Aufführung zu Ehren des Papstes auf einem Uni-Gelände in Bangkok, Thailand

APA/AFP/Chalinee Thirasupa

Studentinnen proben für eine Aufführung zu Ehren des Papstes auf einem Uni-Gelände in Bangkok, Thailand

Er wolle die Katholiken und Katholikinnen „im Glauben bestärken und in dem Beitrag, den sie für die ganze Gesellschaft leisten. Sie sind Thailänder und müssen für ihr Land arbeiten“, sagte Franziskus. Er lobte Thailand mit seinen zahlreichen Ethnien und Traditionen als globales Vorbild an friedlicher Koexistenz.

Katholikenanteil gering

Papst Franziskus bricht am Dienstag zu einem Thailandbesuch auf. Der Katholikenanteil in dem südostasiatischen Staat liegt nach Vatikanangaben deutlich unter einem Prozent. In Bangkok stehen Treffen mit dem Oberhaupt der buddhistischen Mönche Ariyavongsagatanana IX., mit König Maha Vajiralongkorn und mit hohen Vertretern anderer Kirchen und Religionen auf dem Programm.

Papst-Statue auf dem Gelände des Saint-Louis-Hospitals in Bangkok

APA/AFP/Chalinee Thirasupa

Papst-Statue auf dem Gelände des Saint-Louis-Hospitals in Bangkok

Treffen mit Cousine

Ferner feiert der Papst Messen im Nationalstadion und mit jungen Katholikinnen und Katholiken in der Kathedrale von Bangkok. In Thailand trifft Franziskus auch seine Cousine zweiten Grades. Die 77-jährige Don-Bosco-Schwester Ana Rosa Sivori lebt seit 1966 als Missionarin in dem Land. Es ist seine 32. Auslandsreise.

Am Samstag reist Franziskus nach Japan weiter. Der Einsatz von Atomwaffen sei „unmoralisch“, sagte er dazu in einer am Montag vom Vatikan verbreiteten Videobotschaft. Angesichts der Bedrohungen des friedlichen Zusammenlebens, denen die Welt heute ausgesetzt sei, gelte es, den Wert und die Würde jedes Menschen zu verteidigen.

Japan-Reise im Zeichen nuklearer Abrüstung

Während des viertägigen Aufenthalts will er in Nagasaki eine Botschaft gegen Atomwaffen verkünden und in Hiroshima an einem interreligiösen Friedenstreffen teilnehmen. Japan kenne das durch Krieg verursachte Leiden, erinnerte Franziskus in dem Videobeitrag. Gemeinsam mit den Japanern bete er, „dass die zerstörerische Kraft von Kernwaffen nie wieder in der Menschheitsgeschichte entfesselt wird“. Der erste Besuch eines Papstes seit 38 Jahren in Japan steht unter dem Motto „Alles Leben schützen“.

Weiter bekundete Franziskus die Hoffnung, mit seinem Besuch den gegenseitigen Respekt fördern zu können. Eine „Kultur des Dialogs“ zwischen den verschiedenen Religionen könne dazu beitragen, Spaltung zu überwinden, Achtung der Menschenwürde zu fördern und eine ganzheitliche Entwicklung aller Völker voranzutreiben, so der Papst. - Der Katholikenanteil in der japanischen Bevölkerung liegt nach Vatikanangaben unter einem halben Prozent.

religion.ORF.at/KAP

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