Sejdini folgt Aslan als Leiter von Islaminstitut nach

Das Institut für Islamisch-Theologische Studien an der Universität Wien hat mit dem Theologen Zekirija Sejdini einen neuen Leiter. Sejdini folgt damit dem islamischen Religionspädagogen Ednan Aslan nach, der im Frühjahr abgesetzt wurde.

Sejdini ist seit November als Professor für Islam in der Gegenwartsgesellschaft an dem Institut tätig. Mit Anfang Dezember übernahm er laut Universität Wien die Leitung. Sejdini war zuletzt an der Universität Innsbruck tätig.

Er begann als Professor für Islamische Religionspädagogik und gründete dort 2017 das erste Institut für Islamische Theologie und Religionspädagogik in Österreich.

Zekirija Sejdini ist neuer Leiter des Instituts für Islamisch-Theologische Studien

Zekirija Sejdini

Zekirija Sejdini

Anerkannter Experte

Sejdini gilt innerhalb sowie außerhalb der islamischen Community als anerkannter Experte in islamischen Fragen. Er studierte an der renommierten Kairoer Al-Azhar Universität Theologie mit Schwerpunkt Islamische Philosophie sowie an der Marmara Universität in Istanbul Islamische Theologie mit Schwerpunkt Islamische Philosophie und Religionspädagogik. Der gebürtige Mazedonier (geboren 1972 in Vrapciste) lehrte und promovierte in Deutschland.

Seine Forschungsschwerpunkte sind etwa islamische Bildung im europäischen Kontext, religiöse Pluralität aus islamischer Perspektive sowie interreligiöser Dialog und islamische Denkrichtungen in der Moderne. Sejdinis Vorgänger Ednan Aslan war zuletzt vorallem wegen der umstritten Kindergartenstudie ins Kreuzfeuer der Kritik geraten. Das Verhältnis zu Vertretern der islamischen Gemeinde war aber schon davor eher kühl.

Früher bei IGGÖ tätig

Sejdini war Abteilungsleiter für das Lehramt an der Islamischen Religionspädagogischen Akademie in Wien und von 2006-2014 stellvertretender Leiter des Schulamtes der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ). Zwischen 2011 und 2014 war Sejdini Vorsitzender des Schurarates und fungierte auch als Medienreferent der Glaubensgemeinschaft.

Sejdini, der sich in der Vergangenheit immer wieder für eine konstruktive und sachliche Auseinandersetzung mit dem Thema Islam im europäischen Kontext augesprochen hat, erhielt 2018 den Kurt-Schubert-Gedächtnispreis für interreligiöse Verständigung. Er hat zwei Kinder.

Clara Akinyosoye, religion.ORF.at

Eine ausführliche Ö1-Sendung über Zekirija Sejdini können Sie hier nachhören (bis August 2020):

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