Vatikan plant Ethikmanifest zu künstlicher Intelligenz

Der Vatikan will die großen Technologiekonzerne für eine ethische Selbstverpflichtung bei künstlicher Intelligenz gewinnen. Ein entsprechender Aufruf soll von Microsoft-Präsident Brad Smith und IBM-Vizepräsident John E. Kelly unterzeichnet werden.

Dies soll im Rahmen einer Tagung der Päpstlichen Akademie für das Leben vom 26. bis 28. Februar stattfinden. Der Workshop befasst sich mit ethischen Aspekten künstlicher Intelligenz, der Anwendung dieser Technologie im Gesundheitswesen und damit zusammenhängenden rechtlichen Fragen.

Akademiepräsident Vincenzo Paglia hatte das Ethikmanifest vergangenen Monat angekündigt. Ziel sei eine kritische Bewertung der Wirkungen und Risiken künstlicher Intelligenz sowie der Möglichkeiten einer Regulierung, sagte der Kurienerzbischof bei einer Veranstaltung am 12. Dezember in Rom.

Audienz beim Papst vorgesehen

Paglia warnte vor einer Einschränkung des allgemeinen Zugangs zu Informationen, wenn die Entwicklung und der Einsatz Künstlicher Intelligenz ausschließlich von Konzernen, Sicherheitsorganen und Regierungen kontrolliert werde.

Auf dem Workshop im Vatikan sollen der japanische Stammzellforscher und Nobelpreisträger Shin’ya Yamanaka sowie der frühere italienische Bildungsminister Francesco Profumo die Hauptreferate halten. Aus dem deutschsprachigen Raum nimmt laut Programm der Sozial- und Medienethiker Alexander Filipovic teil, der auch als Sachverständiger der Enquete-Kommission Künstliche Intelligenz im Deutschen Bundestag angehört. Am 28. Februar ist eine Audienz bei Papst Franziskus geplant.

religion.ORF.at/KAP

Link: