D: Kardinal Woelki übt Kritik an Synodalversammlung
„Es sind eigentlich alle meine Befürchtungen eingetreten.“ Der Kölner Erzbischof sagte, er habe schon im Vorfeld die große Sorge gehabt, „dass hier quasi ein protestantisches Kirchenparlament durch die Art der Verfasstheit und der Konstituierung dieser Veranstaltung implementiert wird“. Das sei für ihn „eigentlich auch eingetreten“.
AP/Alessandra Tarantino
Laut Woelki sei ein falscher Eindruck erweckt worden
Sowohl in vielen Redebeiträgen als auch etwa beim Einzug zum Gottesdienst in den Frankfurter Dom sei der Eindruck erweckt worden, so Woelki, dass Bischöfe und Laien gleich seien; „und das hat eigentlich nichts mit dem zu tun, was katholische Kirche ist und meint“. Die hierarchische Verfasstheit der Kirche sei infrage gestellt worden.
„Auch das organische Zueinander von Geweihten und Nichtgeweihten und die Unterschiedlichkeit der Aufgaben, die darin zum Ausdruck kommt, ist in der Tat auch durch die Sitzordnung und durch viele andere kleine Zeichen infrage gestellt und relativiert.“ Er halte das für „äußerst bedenklich“.
Nicht jeder angemeldete Redenerbeitrag kam zu Wort
Woelki kritisierte zudem, dass bei der Versammlung Macht ausgeübt worden sei, „indem nicht alle Rederecht erhalten haben, die sich gemeldet haben“. Auch seien nicht alle vorab schriftlich eingereichten Redeanträge „entsprechend gewürdigt“ worden.
Der Kardinal warnte die Synodenversammlung vor einer Überschreitung ihrer Kompetenzen. „Wir sind nicht jetzt 2.000 Jahre danach diejenigen, die die Kirche neu implementieren oder neu erfinden, sondern wir stehen in einer langen Tradition.“ Es gelte zunächst zu verstehen, was Glaube und Lehre der Kirche sei, um dann die Fragen im Jahr 2020 zu reflektieren und Antworten zu geben.
religion.ORF.at/KAP