Coronavirus: Freitagsgebete im Iran abgesagt

Der schwer vom Coronavirus betroffene Iran reagiert mit drastischen Maßnahmen auf die Ausbreitung. In mehreren Teilen des Landes wurden die Freitagsgebete abgesagt.

Nach Angaben iranischer Medien finden die für das islamische Land wichtigen Zeremonien in 22 der 31 Provinzen nicht statt. Außer den Freitagsgebeten hat das Gesundheitsministerium von allen öffentlichen Veranstaltungen wie etwa Hochzeitsfeiern und Trauerzeremonien abgeraten.

Schulen und Universitäten bleiben vorläufig geschlossen und werden wohl bis zum Ende der persischen Neujahrsferien Anfang April auch nicht mehr geöffnet. Geschlossen sind weiterhin auch Kinos, Theater und Konzertsäle. Auch die Sportveranstaltungen, besonders die Fußballspiele der ersten und zweiten Liga, finden entweder gar nicht oder ohne Zuschauer statt.

Menschen bleiben zuhause

Aus Angst vor einer Ansteckung mit Sars-CoV-2, das die Lungenkrankheit Covid-19 auslösen kann, bleiben die meisten Iraner zuhause und meiden die Öffentlichkeit. Schlimm ist die Lage für Geschäfte und Restaurants, die vor und nach dem persischen Neujahr (20. März) auf hohe Umsätze gehofft hatten. Auch die meisten ausländischen Fluggesellschaften haben ihre Flüge in den Iran gestrichen.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums ist die Zahl der Covid-19-Toten im Iran bis Donnerstag auf 26 gestiegen. Insgesamt wurden 245 Menschen aus verschiedenen Teilen des Landes positiv auf das Coronavirus Sars-CoV-2 getestet. Allerdings nehmen Experten eine viel höhere Zahl an Infizierten an. Es wird davon ausgegangen, dass Ausbrüche in mehreren anderen Staaten ihren Ursprung im Iran haben.

Unter den Infizierten im Iran sind auch einige Politiker wie Vizepräsidentin Massumeh Ebtekar, Vizegesundheitsminister und Corona-Beauftragter Iradsch Harirtschi sowie der Abgeordnete Modschtaba Solnuri.

religion.ORF.at/APA/dpa

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