Papst spendet 100.000 Euro an Caritas Italien

Im Kampf gegen das Coronavirus in Italien hat Papst Franziskus der Caritas des Landes 100.000 Euro gespendet. Das teilte die Hilfsorganisation am Donnerstag mit.

Es handele sich „um eine erste bedeutende Unterstützung in dieser Notsituation“, hieß es aus dem Vatikan. Das Geld solle dazu beitragen, die dringend notwendige Hilfe für Arme und besonders bedürftige Menschen sicherzustellen. Die Summe wird im Auftrag des Papstes vom Dikasterium für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen zur Verfügung gestellt.

Francesco Soddu, Direktor von Caritas Italiana, dankte dem Papst für die Spende: „In einer Zeit, die für uns alle nicht einfach ist, fühlen wir uns von Franziskus umarmt.“ Die Caritas werde die Schwächsten der Gesellschaft auch in der gegenwärtigen Krise nicht im Stich lassen, versprach Soddu.

Caritas Mailand: Sozialer Notstand

Die Maßnahmen gegen das Coronavirus in Mailand bringen nach Einschätzung der Caritas Menschen in prekären Arbeitsverhältnissen in Probleme. So könnten beispielsweise Pflegekräfte ohne regulären Vertrag aufgrund der Bewegungsbeschränkungen ihre Arbeitsstellen nicht aufsuchen oder würden nicht mehr gerufen, sagte der Sprecher der Caritas Ambrosiana, Francesco Chiavarini, der Nachrichtenagentur Kathpress am Donnerstag. Auch Personen, die von Schwarzarbeit lebten oder über wenig Rücklagen verfügten, seien den Folgen der Corona-Krise stärker ausgesetzt. Es sei mit einem „neuen Notstand nach der Krise“ zu rechnen, warnte der Sprecher.

Chiavarini sagte weiter, die Caritas habe Vorkehrungen getroffen, um ihre sozialen Dienste auch unter den aktuellen Bedingungen fortführen zu können. In der Obdachlosenunterkunft in Mailand seien zwei Ärzte des Roten Kreuzes tätig, die die Besucher täglich untersuchten. Die Armen-Mensen organisierten die Mahlzeiten in zwei Schichten und hätten den Abstand zwischen den Gästen vergrößert. Sozialkaufhäuser der Caritas und Ausgabestellen für Lebensmittel und Kleidung ließen ihre Kunden nur nach vorheriger Terminabsprache ein.

Mit den Schwächsten solidarisch sein

Der Sprecher betonte, die Arbeit der Caritas richte sich nach den Prinzipien, die öffentliche Gesundheit zu schützen und mit den Schwächsten solidarisch zu sein. Für alte Menschen, die sich nicht selbst versorgen könnten, gebe es einen Besuchsdienst, der Einkäufe und Medikamente nach Hause bringe.

Von den 200 freiwilligen Mitarbeitern der zentralen Caritas-Einrichtungen und den rund 3.800 Ehrenamtlichen in den Pfarren seien weiterhin alle im Dienst. Ihre Gänge und Fahrten in der Sperrzone würden auch von kontrollierenden Sicherheitskräften als notwendig anerkannt. Mit dem Fortdauern der Krise könne es aber einen Rückgang bei den Freiwilligen geben, so Chiavarini mit Blick auf die Belastung der Bürger durch die Ausnahmeregelungen.

religion.ORF.at/KAP