Schönborn-Video: Nächstenliebe ohne Gefährdung

Die von der Regierung gesetzten Schritte gegen die Ausbreitung der Corona-Pandemie sind zwar einschneidend und schmerzlich, „aber notwendig“ und „verantwortungsbewusst“.

Das hat Kardinal Christoph Schönborn in einer Video-Botschaft an die Gläubigen betont, die die Erzdiözese am Samstagnachmittag via Youtube verbreitet hat.

In dem Video ging Schönborn u.a. auf Fragen ein, die viele Menschen angesichts der Maßnahmen bewegen: „Möglichst wenig Sozialkontakte: Ist das nicht unchristlich? Ist das nicht gegen die Nächstenliebe? Nein: Es ist ein Zeichen der Nächstenliebe, wenn wir einander nicht in Gefahr bringen! Und wir haben alle eine gesellschaftliche Verantwortung“.

Persönlicher Beitrag zum Besiegen der Pandemie

Insgesamt erlebe die Welt gegenwärtig eine Situation, „die es in dieser Form zu unseren Lebzeiten noch nicht gegeben hat“. Die gute Nachricht sei: Die Pandemie könne besiegt werden - „aber sie kann es nur, wenn wir alle unseren Teil dazu beitragen“, so Schönborn.

Er selber zähle zur Gruppe der Älteren und somit zu den besonders gefährdeten Menschen - doch ängstige ihn dies nicht: „Ich habe keine Angst vor dem Tod, ich freue mich auf das ewige Leben, aber ich bin dankbar, im letzten Jahr zweimal Heilung erlebt zu haben und ich gehöre dennoch weiter zur Risikogruppe.“

Verteidigung kirchlicher Maßnahmen

Zugleich verteidigte Schönborn einmal mehr die kirchlich gesetzten Maßnahmen wie etwa das Aussetzen der Sonntagspflicht und die Absage von geplanten Veranstaltungen und Gottesdiensten. Auch dies seien Maßnahmen, die allesamt dem Ziel dienten, „die Ausbreitung der Pandemie zu verlangsamen und so hoffentlich bald zu stoppen“.

Die Kirchen hielten außerdem weiterhin ihre Türen für Betende offen, erinnerte der Kardinal. Zugleich wolle er die Gläubigen aber auch ermutigen, „das Beten zuhause neu einzuüben“ - und im Blick auf den Kommunionempfang empfahl der Erzbischof, „die alte Gewohnheit der geistlichen Kommunion wieder zu beleben“.

„Geistliche Kommunion wieder beleben“

Diese bestehe etwa in der Bibellektüre oder im Gebet z.B. „für die vielen die sich um ihren Arbeitsplatz Sorgen machen, die in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten, die Kranken.“

Es sei eine besonders herausfordernde Zeit, in der auch kleine Zeichen Positives bewirken könnten, ist Schönborn überzeugt: „Ein Lächeln, ein gutes Wort, denn wir glauben fest: Nach dieser besonderen Fastenzeit kommt ganz sicher ein neues Ostern.“

religion.ORF.at/KAP

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