D: Bischöfe beschließen Missbrauchsaufarbeitung

Die katholischen Bistümer in Deutschland wollen sexuellen Missbrauch in der Kirche unabhängig aufarbeiten lassen. Das wurde in einer Erklärung festgehalten.

Der Ständige Rat der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) einigte sich auf eine „Gemeinsame Erklärung über verbindliche Kriterien und Standards für eine unabhängige Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche in Deutschland“, wie die DBK am Dienstag mitteilte.

Ziel der Erklärung sei die umfassende, vergleichbare und abgestimmte Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs in den deutschen Diözesen. Dazu sollen Strukturen etabliert werden, die eine transparente und unabhängige Aufarbeitung gewährleisten.

Der deutsche Bischof Stephan Ackermann

APA/AFP/Daniel Roland

Der Missbrauchsbeauftragte der DBK, Stephan Ackermann

Betroffene und Experten dabei

Betroffene und Experten sollen ausdrücklich einbezogen werden. Der DBK-Missbrauchsbeauftragte, Bischof Stephan Ackermann, und der Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Rörig, hatten die Erklärung gemeinsam ausgearbeitet.

Im Jahr 2018 hatte die Kirche die sogenannte MHG-Studie und damit schockierende Zahlen zu sexuellem Missbrauch öffentlich gemacht. Die Studie wurde unter anderem kritisiert, weil die Wissenschaftler keinen direkten Zugang zu den Personalakten hatten. Betroffene hatten zuvor „diözesane Aufarbeitungskommissionen“ gefordert, die konkrete Fälle herausarbeiten, und auch thematisieren, von wem mutmaßliche Täter möglicherweise gedeckt wurden.​

religion.ORF.at/dpa

Mehr dazu:

Link: