D: Bischöfe beschließen Missbrauchsaufarbeitung
Der Ständige Rat der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) einigte sich auf eine „Gemeinsame Erklärung über verbindliche Kriterien und Standards für eine unabhängige Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche in Deutschland“, wie die DBK am Dienstag mitteilte.
Ziel der Erklärung sei die umfassende, vergleichbare und abgestimmte Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs in den deutschen Diözesen. Dazu sollen Strukturen etabliert werden, die eine transparente und unabhängige Aufarbeitung gewährleisten.
APA/AFP/Daniel Roland
Betroffene und Experten dabei
Betroffene und Experten sollen ausdrücklich einbezogen werden. Der DBK-Missbrauchsbeauftragte, Bischof Stephan Ackermann, und der Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Rörig, hatten die Erklärung gemeinsam ausgearbeitet.
Im Jahr 2018 hatte die Kirche die sogenannte MHG-Studie und damit schockierende Zahlen zu sexuellem Missbrauch öffentlich gemacht. Die Studie wurde unter anderem kritisiert, weil die Wissenschaftler keinen direkten Zugang zu den Personalakten hatten. Betroffene hatten zuvor „diözesane Aufarbeitungskommissionen“ gefordert, die konkrete Fälle herausarbeiten, und auch thematisieren, von wem mutmaßliche Täter möglicherweise gedeckt wurden.
religion.ORF.at/dpa
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(religion.ORF.at; 28.5.2019) - Deutsche Debatte über neue Missbrauchsstudie
(religion.ORF.at; 5.7.2019)