Papst: Fast- und Gebetstag für Ende der Pandemie

Zum interreligiösen Fast- und Gebetstag für das Ende der Coronavirus-Pandemie hat Papst Franziskus in seiner Frühmesse am Donnerstag aufgerufen.

„Vereinen wir alle, Männer und Frauen jedes religiösen Bekenntnisses, uns heute in Gebet und Buße, um Gott um das Ende dieser Pandemie zu bitten“, sagte das Kirchenoberhaupt zu Beginn des Gottesdienstes in seiner Residenz Santa Marta.

Mit der Pandemie, so Franziskus in seiner Predigt, habe keiner gerechnet. Viele Menschen seien gestorben, meist allein ohne etwas dagegen tun zu können. Zudem müsse man an die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie und ihre weiteren Folgen denken.

Papst Franziskus, mit Hostie, feiert eine Messe - allein - in Zeiten von Corona,

APA/AFP/Vatican Media/Handout

Papst Franziskus: Auch an die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie denken

Kein „religiöser Relativismus“

Zum möglichen Vorwurf, der Gebetstag sei „religiöser Relativismus“, sagte der Papst: „Das ist es nicht. Jeder betet zu Gott, so gut er kann, nach der je eigenen Kultur und Religion.“ Zudem erinnerte er daran, dass es noch andere „Pandemien“ gebe, die des Hungers und des Krieges etwa. So seien in den ersten vier Monaten dieses Jahres rund vier Millionen Menschen an Hunger gestorben.

Die Idee zum Gebetstag stammt vom „Komitee für Brüderlichkeit aller Menschen“ (Higher Committee of Human Fraternity). Die von den Vereinigten Arabischen Emiraten angeregte Gruppe, zu der auch der für interreligiösen Dialog zuständige Kurienkardinal Miguel Ayuso gehört, widmet sich der Umsetzung des von Franziskus und Großimam Ahmad Al-Ashar im Februar 2019 in Abu Dhabi unterzeichneten „Dokuments zur Brüderlichkeit aller Menschen“.

Messen mit Widmung

Die Frühmessen in der Coronavirus-Krise widmet Franziskus meist bestimmten Personengruppen, die sich um Kranke kümmern, selbst vom Virus betroffen sind oder andere wichtige Aufgaben haben. Wegen der Coronavirus-Krise werden diese Gottesdienste seit dem 9. März übers Internet sowie im italienischen Fernsehen ausgestrahlt. Am Montag (18. Mai) wird der Frühgottesdienst vorläufig zum letzten Mal live übertragen, da ab diesem Tag in Italien - unter Auflagen - wieder öffentliche Gottesdienste zugelassen sind.

religion.ORF.at/KAP

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