Papst würdigte Johannes Paul II. mit Messe

Zum 100. Geburtstag von Johannes Paul II. (1920-2005) hat Papst Franziskus am Montag eine Messe am Grab des polnischen Papstes im Petersdom zelebriert.

Die Feier wurde von vatikanischen Medien als Livestream und von mehreren katholischen Fernsehsendern übertragen. Mit der Messe öffnete der Papst erneut den Petersdom für Gläubige. Die größte Kirche der Welt war seit dem 10. März geschlossen.

In der Kapelle des Grabs von Johannes Paul II. beteiligten sich circa 30 Personen an der Frühmesse. Sie hielten dabei Abstand auf den Sitzbänken. Mit dem Papst anwesend waren auch die Kardinäle Angelo Comastri und Konrad Krajewski.

Etwa 30 Personen bei Frühmesse

Karol Wojtyla wurde am 18. Mai 1920 in Wadowice geboren. 1978 zum Papst gewählt, amtierte er als Johannes Paul II. in einem der längsten Pontifikate der Geschichte bis zu seinem Tod am 2. April 2005. Franziskus sprach ihn 2014 heilig.

Mit der Messe zu Ehren von Johannes Paul II. feierte Franziskus die letzte live übertragene Morgenmesse. Am heutigen Montag kehrt Italien zu Gottesdiensten mit physisch anwesenden Gläubigen zurück. Deshalb wird Papst Franziskus ab Dienstag seine Morgenmessen wieder gewohnter Form - wie vor der Coronaviruskrise - aufnehmen, also ohne Livestream.

Aufruf zur Vorsicht

Papst Franziskus hatte beim Angelus-Gebet am Sonntag die Gläubigen aufgerufen, in der Coronavirus-Pandemie die Vorsichtsmaßnahmen bei Gottesdiensten zu befolgen. „In einigen Ländern sind die liturgischen Feiern mit Gläubigen wieder aufgenommen worden, in anderen wird die Möglichkeit erwogen“, sagte der Pontifex am Sonntag. "Aber bitte, lasst uns die Vorschriften befolgen, um die Gesundheit jedes Einzelnen und des Volkes zu schützen.

Rom erhält Kulturinstitut

Anlässlich des Geburtstages von Papst Johannes Paul II. ist an der Päpstlichen Universität Angelicum in Rom ein nach ihm benanntes Kulturinstitut errichtet worden. Den Dialog zwischen Philosophen, Theologen und Kulturschaffenden zu fördern, entspreche einem wichtigen Anliegen des Papstes aus Polen, hieß es in einem vom Vatikan veröffentlichten Schreiben von Papst Franziskus an den Rektor der Hochschule, Michal Paluch. Karol Wojtyla, der spätere Papst Johannes Paul II., absolvierte von 1947 am Angelicum ein Promotionsstudium.

Gefördert wird das neue „Johannes-Paul-II.-Institut für Kultur“ unter anderem von zwei polnischen Stiftungen. Angesiedelt ist die Einrichtung an der Philosophischen Fakultät der vom Dominikanerorden getragenen Hochschule Thomas von Aquin. Franziskus hob hervor, der Orden mit seiner Tradition rationaler Reflexion über den christlichen Glauben sei ein guter Ort für das Anliegen des Instituts.

religion.ORF.at/APA/KAP

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