Petersdom nach über zwei Monaten wieder geöffnet

Der Petersdom hat nach fast zehnwöchiger Coronavirus-Pause wieder seine Pforten für Gläubige geöffnet. Die ersten Besucherinnen und Besucher versammelten sich Montagfrüh unter Einhaltung eines Sicherheitsabstands vor der Basilika im Vatikan.

Unter Aufsicht von Polizisten wurde ihnen vor dem Betreten der Kirche die Temperatur gemessen, wie AFP-Reporter beobachteten. Zudem mussten sie sich die Hände desinfizieren. Der Petersdom und der Petersplatz waren wegen der Coronavirus-Pandemie am 10. März geschlossen worden.

Papst Franziskus wird aber vorerst keine religiösen Zeremonien im Petersdom oder auf dem Petersplatz feiern, um größere Ansammlungen von Gläubigen zu verhindern. Am Montagmorgen feierte er eine private Messe am Grab von Johannes Paul II., um den 100. Geburtstag seines Vorvorgängers zu würdigen.

Die wieder geöffnete Peterskirche in Rom

Reuters/Remo Casilli

Der Petersdom kann wieder von Gläubigen besucht werden

Kirche wurde desinfiziert

Der Petersdom war am Freitag desinfiziert worden. Arbeiter in Schutzanzügen unterzogen die größte römisch-katholische Kirche der Welt einer Grundreinigung. Italien ist mit fast 32.000 Toten eines der am schlimmsten von der Pandemie betroffenen Länder weltweit. Um die Ausbreitung des Virus einzudämmen, hatte die Regierung Anfang März eine Ausgangssperre und andere strikte Beschränkungen erlassen, die erst seit einigen Wochen langsam gelockert werden.

Desinfizierungsarbeiten im Petersdom

Reuters/Yara Nardi

Der Petersdom wurde desinfiziert

Seit Montag dürfen in Italien Restaurants, Bars und Friseursalons wieder öffnen - zwei Wochen eher als ursprünglich geplant. Auch die Geschäfte öffnen wieder. Die Italiener dürfen auch wieder Freunde besuchen, die in derselben Region wohnen. In den Kirchen dürfen wieder Gottesdienste gefeiert werden - allerdings müssen die Gläubigen Abstand halten und die Weihwasserbecken leer bleiben.

Messen in ganz Italien

Katholische Messen fanden unter anderem im Mailänder Dom, in der Markuskirche in Venedig und den Basiliken Roms statt, aber auch in Wallfahrtszentren wie der süditalienischen Adria-Stadt Bari. Lokale Medien berichteten von geringen Teilnehmerzahlen. Durchgängig galten strikte Hygiene- und Schutzvorschriften wie das Abstandhalten und Tragen von Masken. Die Kommunion wurde den Gläubigen teils mit einer Hostienzange, teils mit Einweghandschuhen in die Hände gelegt, um direkten Kontakt zu vermeiden.

religion.ORF.at/AFP/APA

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