Türkei verhängt Ausgangssperre während Id-al-Fitr

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat wegen der Coronavirus-Pandemie eine landesweite Ausgangssperre während der muslimischen Id-al-Fitr-Feiertage angekündigt.

„Es wird eine Ausgangssperre vom Vorabend bis zum Ende des Festes geben“, sagte Erdogan am Montag in einer Ansprache. Die Regelung gilt demnach ab kommendem Samstag bis Dienstag. Ab dem 29. Mai sollen in der Türkei Moscheen wieder geöffnet werden.

Während der Id-al-Fitr-Feiertage wird das Ende des muslimischen Fastenmonats Ramadan gefeiert. Es ist das erste Mal, dass eine Ausgangssperre für das gesamte Land mit seinen 83 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern verhängt wurde. Bisher gab es das nur an einzelnen oder mehreren Tagen in Dutzenden Städten, darunter in Istanbul und Ankara.

„Kontrolliertes soziales Leben“

Erdogan appellierte an die Bevölkerung, ihre Gewohnheiten gemäß der „neuen Ordnung“ umzugestalten, die er als „kontrolliertes soziales Leben“ bezeichnete. Die Regierung werde erneut härtere Maßnahmen ergreifen, falls die Situation sich wieder verschlechtern sollte, warnte er. Eine Öffnung von Schulen vor Ende des Schuljahres schloss Erdogan aus. Stattdessen sollen die Schülerinnen und Schüler erst wieder im September in die Schulen zurückkehren.

Innenansicht der Hagia Sophia

Reuters/Murad Sezer

Ab 29. Mai sollen in der Türkei wieder Moscheen aufsperren (Hagia Sophia in Isranbul)

In der Türkei wurden bisher mehr als 150.000 Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus bestätigt, 4.171 Menschen starben an der durch das Virus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19. Die Zahl der täglichen Todesfälle war in den vergangenen Wochen auf unter hundert gesunken.

religion.ORF.at/APA/AFP

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