Widerstandslied „Bella Ciao“ erklingt von Minaretten

Nachdem aus mehreren Moschee-Lautsprechern in der türkischen Stadt Izmir das Widerstandslied „Bella Ciao“ erklungen war, haben die Behörden in der Türkei am Donnerstag Ermittlungen eingeleitet.

Das anti-faschistische Partisanenlied aus Italien war am Mittwochnachmittag in Izmir zu hören - statt des Rufs zum Gebet. Aufnahmen von der Hacker-Aktion verbreiteten sich rasch in den sozialen Medien.

Die türkische Behörde für Religionsangelegenheiten, Diyanet, bestätigte den Vorfall am Mittwochabend über Twitter. Eine Beschwerde bei der Polizei sei bereits eingereicht.

Staatsanwaltschaft leitete Untersuchungen ein

Die Staatsanwaltschaft in Izmir leitete eine Untersuchung gegen die unbekannten Hacker und genauso gegen Nutzer der sozialen Netzwerke ein, die die Aktion geteilt hatten. Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu wird ihnen die „Verunglimpfung religiöser Werte“ vorgeworfen.

Auch Ömer Celik, Sprecher der Regierungspartei AKP des islamisch-konservativen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan verurteilte den Vorfall. Die Urheber dieser „abscheulichen Tat“ würden gefunden, versicherte er.

Izmir, die drittgrößte Stadt der Türkei, gilt als säkular und als eine Hochburg der Oppositionspartei CHP.

religion.ORF.at/AFP