Einzige Frau im Obersten Rat der IGGÖ zurückgetreten

Die einzige Frau im Obersten Rat der Islamischen Glaubensgemeinschaft Österreichs (IGGÖ) zieht sich zurück, wie das „Oberösterreichische Volksblatt“ (Dienstag-Ausgabe) berichtete. Ihr habe in Frauenangelegenheiten „vieles missfallen“.

Fatma Akay-Türker war die einzige Frau in dem 15-köpfigen Führungsgremium. Sie wolle ihm nicht mehr angehören, weil ihr bezüglich Geschlechtergerechtigkeit „vieles missfällt“, teilte sie dem „Oberösterreichischen Volksblatt“ mit. Über die Details zu ihren Beweggründen wollte sich die 44-Jährige erst später äußern.

Akay-Türker hatte am Samstag via Facebook ihren Rücktritt bekannt gegeben. Sie beendete gleichzeitig damit auch ihre Tätigkeit als Religionslehrerin. Akay-Türker ist Doktorin für islamische Theologie und Magistra der Philosophie.

Rücktrittserklärung von Fatma Akay-Türker auf facebook

Screenshot/Facebook

Fatma Akay-Türker erklärte auf Facebook ihren Rücktritt

Keine Frau mehr im Rat vertreten

Die Nachfolge Akay-Türkers soll ihren Angaben zufolge ein Mann antreten, womit in dem obersten Verwaltungsorgan der IGGÖ Frauen personell nicht mehr vertreten wären. Die IGGÖ äußerte sich bis Dienstag Mittag nicht zu dem Rücktritt Akay-Türkers. Der seit Anfang 2019 amtierende IGGÖ-Präsident Ümit Vural hatte die Hoffnungen auf mehr Entscheidungsträgerinnen geschürt. Er könne sich sogar eine Nachfolgerin für das Präsidentenamt vorstellen, sagte er damals der Religionsabteilung des ORF.

Bereits seit 2003 wurden von den Imamen in verschiedenen Konferenzen Gleichstellungsmaßnahmen beschlossen. Im Jahr 2010 schrieben die Imame unter anderem fest: „Sowohl in der Leitung, wie in der Administration muslimischer Organisationen muss die Präsenz und Mitwirkung von Frauen erhöht und aufgewertet werden.“ Mit dem Rücktritt der einzigen Frau im Obersten Rat ist dieses Ziel weiter weg gerückt.

gold, religion.ORF.at/APA

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