US-Bischöfe: Kirchlicher Einsatz gegen Rassismus

Der Vorsitzende der US-Bischofskonferenz, Erzbischof Jose Gomez, hat die Katholiken des Landes aufgefordert, der „Rassenungerechtigkeit ein Ende zu setzen“.

Am Tag der Beisetzung von George Floyd sagte der katholische Erzbischof von Los Angeles, Gott sehe nicht schwarz oder weiß. Es sei die Pflicht von Christen und Katholiken, „diese Wahrheit in unsere Gesellschaft zu bringen“.

George Floyd war am Dienstag in seiner Heimatstadt Houston (Texas) unter großer Anteilnahme beigesetzt worden. Im ganzen Land nahmen Menschen zeitgleich an Gedenkgottesdiensten und Schweigeminuten teil. Der 46-jährige Schwarze erstickte am 25. Mai unter dem Knie eines weißen Polizisten.

„Schlüsselrolle bei der Überwindung von Rassismus“

Vor dem Hintergrund landesweiter Proteste gegen Polizeigewalt und Rassendiskriminierung forderte auch der Bischof von Phoenix im Bundesstaat Arizona, Thomas Olmsted, die Katholiken zu einer entschlossenen Haltung auf. Sie müssten eine „Schlüsselrolle bei der Überwindung von Rassismus“ übernehmen. Es sei wichtig zu definieren, was Rassismus für Katholiken bedeute, so Olmsted.

Orientierung gebe dabei der Katechismus der katholischen Kirche. Soziale und kulturelle Diskriminierung sei laut Paragraph 1935 „unvereinbar mit Gottes Plan“ und müsse „ausgelöscht“ werden. Wer als Katholik eine solche Haltung vertreten habe, könne durch das Sakrament der Beichte diese Sünde bereuen, sagte Olmsted.

Auch der Bostoner Erzbischof Kardinal Sean Patrick O’Malley sprach in einer Videobotschaft von Rassismus als „soziale und spirituelle Krankheit, die Menschen tötet“. Als Nation hätten die US-Amerikaner die Sklaverei gesetzlich abgeschafft, „aber wir haben uns nicht mit ihrem andauernden Erbe der Diskriminierung, Ungleichheit und Gewalt auseinandergesetzt“, analysierte der Kardinal.

religion.ORF.at/KAP

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US-Kardinal: Rassismus „spirituelle Krankheit"
(religion.ORF.at; 10.06.2020)