Kardinal Schönborn betet für Drogenopfer

Der Wiener Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn, betet regelmäßig für Drogenopfer und jene, die den Kampf gegen die Drogen gewonnen haben. Das schrieb er anlässlich des „Weltdrogentages“ am Freitag.

„Ich glaube, dass Gott sie alle fest in sein Herz schließt“, schrieb er am 26. Juni in seiner Freitags-Kolumne in der Gratiszeitung „Heute“. Laut UNO-Zahlen sterben jährlich mehr als eine halbe Million Menschen wegen ihres Drogenkonsums.

Das „Übel der Drogen“ ist für den Kardinal ein „Riesengeschäft für die Händler, ein Elend für die Süchtigen“. Oft seien es junge Menschen, die aus der Spirale der Abhängigkeit nicht mehr herausfinden. Angehörige müssten meist ohnmächtig zusehen, denn die Droge halte ihre Opfer fest im Griff.

UNO befürchtet Anstieg wegen Coronavirus-Krise

Der Ausstieg aus der Droge sei nicht zuerst eine Frage der Willenskraft, so Schönborn, sondern viel mehr eine Erkrankung. Sie brauche professionelle medizinische Hilfe, gute Gemeinschaften und auch der Glaube könne Halt bieten. Wie nahe dem Kardinal das Thema geht, verdeutlichte er durch den Hinweis auf seine Küche - dort würden Fotos von an Drogen Verstorbenen sowie von Menschen hängen, die die Sucht besiegen konnten.

Als Folge der Coronavirus-Krise befürchten UNO-Experten einen Anstieg beim Drogenkonsum. Nach bisherigen Erfahrungen sei steigende Arbeitslosigkeit - wie in dramatischer Weise in der aktuellen Situation - immer verbunden mit einem verstärkten Griff zu Drogen, teilte das UNO-Büro für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) in seinem Jahresbericht am Donnerstag in Wien mit. „Die Covid-19-Krise und der wirtschaftliche Abschwung drohen die Drogengefahren noch weiter zu verschärfen“, sagte UNODC-Generaldirektorin Ghada Waly.

religion.ORF.at/KAP/dpa

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